13. Literaturtage Karlsruhe

Bildung & Wissen // Artikel vom 10.10.2025

Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Foto: Andrea Fabry)

„Tief getroffen und bestürzt“ muss die Literarische Gesellschaft ohne „Karlsruhes guten Literaturgeist“ (FAZ) in ihre 13. „Literaturtage“ gehen.

Am 3.9. ist Hansgeorg Schmidt-Bergmann, seit 1993 Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft und Leiter des Museums für Literatur am Oberrhein, völlig unerwartet mit 69 Jahren gestorben. Der „rastlose Förderer der Gegenwartsliteratur“ „lässt eine Leere in den Räumen zurück, die er über drei Jahrzehnte so stark geprägt hat“, wie ihm seine Mitarbeiter im Nachruf (www.literatur museum.de) gedenken. Zu den engsten gehörte u.a. Matthias Walz, mit dessen Unterstützung der „Allmende“-Herausgeber zweimal im Jahr die „Zeitschrift für Literatur“ (115. Ausgabe vom Juli: „Wo bleibt die Kultur?“) redigiert und das „Literaturtage“-Festival konzipiert hat – unter dessen Motto „Literatur offensiv!“ sich ein vielfältiges Programm mit rund 40 Veranstaltungen auf über 20 Standorte verteilt.

Die Eröffnung markiert traditionsgemäß der Poetry-Slam „Dead And Alive“ (Fr, 10.10., 19.30 Uhr, Staatstheater). Von einem Lastenaufzug auf verschiedene literarische Intermezzi gehoben werden die Besucher der „Lift-Lesung“ des Karlsruher Literatur Automaten Kollektivs Klak (Sa, 11.10., 15 Uhr, HfG). Weiter geht’s mit Gesprächen von Eva Klingler und Wolfgang Wegner über ihren vermeintlichen „Traumberuf Autor“ (17 Uhr, Buchhandlung Rüppurr) und Joana Junes Bestsellerdebüt „Bestie“ (19 Uhr, Gazebo).

Mit seinem „Vesperado“ Johannes Hucke präsentiert Wegner außerdem „Neue Schwarzwaldgeschichten“ (So, 12.10., 11 Uhr, Kleintierpraxis Meinhardt). Varina Walendas Roman „Dopamin & Pseudoretten“ pendelt auf der Suche nach eigenem Selbst und Geschlechtsidentität zwischen Berlin und Schwaben (Di, 14.10., 19 Uhr, Gottesauer Eck); Helen M. Sand liest aus ihrem Roadtrip „Im Meer der Himmel“ (Mo, 13.10., 19 Uhr, Stadtteilbibliothek Mühlburg), Charlotte Brandi aus „Fischtage“ (Do, 16.10., 20 Uhr, Kohi), Luke Wilkins (Basel) und Alexander Grimm (Freiburg) aus „Vom Eselskopf der Sprache“ (Fr, 17.10., 19 Uhr, Die neue Fledermaus) und Volker Kaminski stellt im Zwiegespräch mit dem Cartoonisten Michael Rickelt seinen Roman „Schönes leben“ vor (Do, 16.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais).

Für alle Krimifans: Timo Bluncks „Ein kleines Lied über das Sterben“ (Mi, 15.10., 20 Uhr) und die „Ladies Crime Night der Mörderischen Schwestern“ (Mo, 13.10., 19.30 Uhr, jeweils Kohi). „Der Autor ist tot – es lebe der Autor“, frohlocken Schriftsteller Markus Orths und der literaturwissenschaftsstudierte Musikkabarettist Gunzi Heil (Fr, 17.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais).

Den Abschluss bildet die Sci-Fi-Lesung von Nadja Harsch („Urwaldgeflüster“) und Thomas Heitlinger („Schlangenfraß“) „Monster lauern überall – Computerviren auch!“ (Mo, 20.10., 19 Uhr, Prinz-Max-Palais).

Ein Extratipp geht an die Performance „Evolving“ (So, 12.10., 12 Uhr, Städtische Galerie, Eintritt frei): Candace Carter präsentiert begleitet von Stella Marusch, Marlene Kuppinger und Clara Magarin eine „Mix-Tour“ ihrer mannigfaltigen künstlerischen Ausdrucksformen. -pat

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