Photovoltaik – klimaneutral Eigenstrom produzieren & Stromrechnung senken
Bildung & Wissen // Artikel vom 02.07.2024

Die Entwicklung der Strompreise und der fortschreitende Klimawandel veranlassen immer mehr Bürger zu einem Umdenken, indem sie sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage (PV) entscheiden.
Als Konsumenten verbrauchen sie damit sauberen und kostenlosen Strom, als Produzenten profitieren sie von den Einsparungen und den Einnahmen, die über die sogenannte Einspeisevergütung generiert werden.
Obendrein hat die Ampelregierung in den letzten anderthalb Jahren für den Betrieb von PV-Anlagen umfangreiche Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht und bürokratische Hemmnisse abgebaut. Außerdem lässt sich im Bereich der Module und Speicher ein nie dagewesener Preisverfall verzeichnen. Daher scheint jetzt der richtige Moment gekommen, in Sonnenenergie zu investieren und das eigene Dach mit PV-Modulen zu bestücken.
Fallende Preise seit 2016
Um elektrischen Strom mit Solaranlagen zu erzeugen, bedarf es weniger Aufwand als gemeinhin angenommen. Das kürzlich verabschiedete Solarpaket 1 umfasst zahlreiche gesetzliche Lockerungen, die die Installation und Inbetriebnahme von Dach-PV-Anlagen erleichtern.
Die Komponenten werden seit 2016 immer billiger, bei Modulen lassen sich Preisnachlässe von 70 Prozent feststellen. Die Preise von Solarspeichern sind sogar um 85 Prozent zurückgegangen. Zudem ist seit Beginn 2023 die Mehrwertsteuer für PV-Komponenten und damit verbundenen Dienstleistungen ausgesetzt.
Wie funktioniert eine PV-Anlage auf dem Dach?
Die Stromgewinnung mittels einer PV-Anlage ist recht simpel. Die Paneele aus Silizium fangen die Sonnenstrahlen ein und wandeln diese in Gleichstrom um. Ein eingebauter Wechselrichter transformiert diesen in Wechselstrom, mit dem alle elektrischen Gerätschaften angetrieben werden. Zudem reguliert er die Einspeisung ins Hausnetz und ins öffentliche Netz, sodass es zu keinen Überlastungen kommt.
Während die Strommenge, die ins Hausnetz geleitet wird, direkt dem Eigenverbrauch dient, erhalten die Betreiber für den Strom, der ins öffentliche Netz gelangt, eine sogenannte Einspeisevergütung.
Überzeugende Gründe für die Installation einer PV-Anlage
Neben den genannten Kostenvorteilen existiert eine Reihe von weiteren Gründen, weshalb sich die Installation einer PV-Anlage lohnt.
Klimaschutz mithilfe erneuerbarer Energieträger
Sonnenenergie steht unbegrenzt zur Verfügung. Sie eignet sich hervorragend für die dezentrale Energieversorgung, bei der es zu keinen Transportverlusten kommt. Bei der Stromproduktion entstehen keine Treibhausgase, sodass Solarenergie als klimaneutral eingestuft wird.
Dieser Aspekt gewinnt unter anderem dadurch an Bedeutung, weil sich die Staaten der Europäischen Union (EU) verbindlich verpflichtet haben, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen.
Mit der Einspeisevergütung Einnahmen generieren
Nicht verbrauchter Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die Versorger vergüten diese „Energielieferung“ mit derzeit etwa acht Cent/Kilowattstunde (kWh). Dieser Wert liegt zwar nicht auf dem gleichen Preisniveau wie der Strom, der aus dem Netz bezogen wird, generiert aber immerhin stetig monatliche Einnahmen. Wirtschaftlicher ist es, auf einen hohen Eigenverbrauchsanteil zu achten und beispielsweise eine Wallbox zu installieren, um das E-Auto aufzuladen.
Autarkie bei der Stromversorgung
In Kombination mit einer Solarbatterie wird der Strom gespeichert, sodass er auch nachts genutzt werden kann. Dadurch steigert sich der Eigenverbrauchsanteil. Je höher dieser liegt, desto wirtschaftlicher arbeitet die Anlage.
Ein weiterer Aspekt ist der Umstand, dass ein Haushalt mit Speicher unabhängig vom öffentlichen Stromnetz ist und die Stromversorgung im Falle eines Blackouts noch eine geraume Zeit gesichert bleibt.
Unabhängigkeit vom Marktpreis
Der Marktpreis von Strom ist sehr volatil und schwankt ständig. Dabei muss sich nur der März 2023 ins Gedächtnis gerufen werden, als der Preis für Strom aufgrund verschiedener externer Einflüsse fast 50 Cents/kWh betrug.
Selbst erzeugter Solarstrom vom Dach kostet laut den Experten des Fraunhofer-Instituts zwischen sechs und zwölf Cents/kWh, wobei die Investition in die Anlage berücksichtigt wurde. Somit entsteht mit jedem Watt, das selbst produziert und verbraucht wird, ein Kostenvorteil, der zusätzlich zur Einspeisevergütung zum Tragen kommt.
Wertzuwachs für die Wohnimmobilie
Eine PV-Anlage auf dem Dach ist eine Investition in die Wohnimmobilie, die deren Wert steigert und bei einem späteren Verkauf positiv zu Buche schlägt.
Staatliche Förderungen genießen
Die Installation einer Photovoltaik-Anlage wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA) gefördert. Zudem existieren verschiedene Fördertöpfe der Länder und Kommunen. Es ist darauf zu achten, dass die Förderung vor der ersten Vertragsunterschrift beantragt werden muss.
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