Pokern in Deutschland: Wie findet man passende Events?

Bildung & Wissen // Artikel vom 24.06.2025

Casino (Foto: Michał Parzuchows/unsplash.com)

INKA Auszeichnung

Poker ist eine Mischung aus Psychologie, Strategie, Bauchgefühl und Timing.

Genau deshalb zieht es viele an den echten Tisch, doch beim Blick auf Deutschlands Pokerlandschaft stellt sich schnell eine Frage: Wo läuft eigentlich was und was kostet der Einstieg?

Die Suche nach dem passenden Event gleicht manchmal einem Blindflug durch das Turnierdickicht, im Internet hingegen ist es einfacher den Top Online Poker Anbieter zu finden. Deshalb ist es Zeit für eine klare Übersicht für Spieler.

Wo in Deutschland regelmäßig gepokert wird

In puncto Poker gibt Berlin ganz klar den Ton an. Die Hauptstadt setzt mit gleich drei aktiven Standorten Maßstäbe. Die Spielbank am Potsdamer Platz etwa ist weit mehr als nur ein gut besuchter Pokerfloor. Dort läuft jeden Tag ein Turnier. Formate wie „Survivor“, „Select Your Stack“ oder „Supersonic“ sind fest etabliert. Hinzu kommen Cash Games mit Blinds bis zu 20 auf 40 Euro und Varianten wie Pot Limit Omaha. Das Angebot ist groß, das Niveau hoch, die Szene lebendig.

Doch auch andere Städte haben längst nachgezogen. In Südwestdeutschland etwa findet sich mit Stuttgart eine verlässliche Pokerheimat. Dort wird täglich ab 19 Uhr gespielt und das mit festen Formaten wie dem „Ruby Tuesday“ oder Freeze-out-Runden am Wochenende. Wiesbaden, eine der traditionsreichsten Spielbanken des Landes, steht dem in nichts nach. Die Turnierserien „75 plus 5“, der Deepstack-Sonntag oder das festlich inszenierte X-Mas Poker Festival sorgen regelmäßig für volle Tische.

Weiter westlich ist Bad Dürkheim in der Pfalz eine feste Adresse. Von Montag bis Donnerstag laufen After-Work-Turniere, sonntags wartet das beliebte „Sunday Stars“-Format. Saarbrücken wiederum glänzt mit täglichem Pokerangebot und dem renommierten Masters-Turnier.

Viele Möglichkeiten für deutsche Pokerspieler

Im Westen punkten Bremen und Duisburg. In Bremen laufen regelmäßig Satellites zur Westspiel Poker Tour. Duisburg kontert mit Formaten wie dem Deepstack Turbo oder dem Duisburg Classic. Beide Häuser bieten stabile Rahmenbedingungen und ausreichend Spieltiefe für jede Erfahrungsstufe.

Ganz oben auf der Liste vieler deutscher Spieler steht außerdem das King’s Resort in Rozvadov. Zwar liegt es nicht in Deutschland, aber direkt an der Grenze. Rund um die Uhr geöffnet, mit internationalen Formaten und einem ständigen Pokerbetrieb, ist es eine der beliebtesten Adressen für alle, die es ernst meinen.

Turnier oder Cash Game – zwei Formate, zwei völlig unterschiedliche Dynamiken

Der erste Schritt an einen Live-Tisch beginnt oft mit der Wahl des Formats, dann heißt es Turniere oder doch lieber Cash Games? Bei Turnieren starten alle Teilnehmer mit identischem Chipstack, die Blinds steigen nach festen Intervallen und wer seinen Stack verliert, scheidet aus. Cash Games funktionieren ganz anders: Der Einstieg ist jederzeit möglich, gespielt wird mit echtem Geld, die Blinds bleiben konstant und das Spiel ist offen in beide Richtungen.

Turniere bieten Struktur, einen überschaubaren Einsatz und ein klares Ende. Genau das macht sie besonders für Einsteiger attraktiv. Cash Games hingegen fordern ein größeres Budget, ein anderes Spielgefühl und bringen erfahrungsgemäß deutlich erfahrenere Gegner an den Tisch.

Ein klassisches Cash Game startet in Deutschland meist bei zwei auf vier Euro Blinds mit einem Mindest-Buy-In von 100 Euro. Wer mit dem Mindestbetrag startet, hat wenig Spielraum, ein Vielfaches des Big Blinds sorgt für ein stabileres Spiel und weniger Stress in frühen Händen.

Von kleinen Buy-Ins bis hin zu echten High Roller Runden

In deutschen Spielbanken lässt sich auch mit kleinem Geld pokern. Turniere starten vielerorts bereits bei 20 oder 30 Euro. Formate in Bad Dürkheim, Cottbus oder Potsdam bieten einen guten Einstieg ohne große Risiken. Im Mittelfeld, also zwischen 50 und 150 Euro, bewegen sich die meisten Angebote in Städten wie Berlin, Wiesbaden oder Saarbrücken.

Events mit höheren Buy-Ins von 500 Euro oder mehr richten sich an Spieler mit größerem Budget und Ambitionen. Deepstack-Formate oder Turnierserienfinals gehören in diese Kategorie. Turniere mit Rebuy- oder Add-on-Struktur lassen die effektiven Kosten zudem schnell in die Höhe schießen.

Texas Hold’em bleibt der König der Poker-Spiele

Texas Hold’em ist der Klassiker. In fast allen deutschen Casinos ist diese Variante der Standard. Sie ist intuitiv, aber komplex, bietet Spannung für Neueinsteiger und Tiefe für Fortgeschrittene. Kein Wunder, dass sie bei Turnieren fast flächendeckend gespielt wird.

Zusätzlich im Angebot steht Pot Limit Omaha. Diese Variante ist komplexer, swinglastiger und verlangt ein gutes Gespür für Kombinationen. Sie wird vor allem in Spielbanken wie Berlin, Wiesbaden oder Saarbrücken gespielt, meist im Cash Game, seltener im Turnierbereich.

7 Card Stud ist kaum noch präsent, gelegentlich aber noch in Bad Füssing zu finden. Mixed Games oder Dealer’s Choice Abende tauchen hin und wieder in Sonderformaten auf, etwa in Kiel oder Cottbus.

Passende Turniere finden & worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt

Die meisten Spielbanken führen ihren Turnierplan online oft sehr detailliert und die Webpräsenzen der Casinos bieten Übersicht über Zeiten, Formate, Buy-Ins und Besonderheiten.

Wer aus dem Raum Rhein-Neckar kommt, hat gute Karten, denn Wiesbaden, Bad Dürkheim und Baden-Baden bieten regelmäßige Events und sind gut erreichbar aus Karlsruhe, Mannheim oder Heidelberg.

In Baden-Baden etwa findet jedes Jahr im November die Pokermeisterschaft statt, ein regionales Highlight. Bad Dürkheim läuft mit täglichem Angebot, Wiesbaden bietet Turnierserien mit viel Abwechslung.

Die meisten Turniere starten zwischen 19 und 20 Uhr. Einige Häuser, etwa die Hohensyburg oder die Berliner Spielbank, beginnen auch früher, besonders an Wochenenden. Die Anmeldung läuft meist telefonisch oder über das Webformular. Bei vielen Events gilt, wer nicht rechtzeitig bucht, schaut dem Spiel aus dem Foyer zu, weshalb sich hin und wieder ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt.

Auch Altersbeschränkung, Dresscode und Struktur sollten stimmen. Während manche Häuser bereits ab 18 den Zutritt gewähren, verlangen andere 21 Jahre. Dresscodes reichen von leger bis gehoben. Sakko ist in Berlin gern gesehen, Pflicht ist es selten. Turnierformate wie Deepstack lohnen sich nur mit Zeit, während Bounty-Fans auf schnelle Action hoffen.

An deutschen Pokertischen geht es ordentlich zur Sache

An den Cash Game Tischen ist das Spielniveau hoch. Viele bringen Erfahrung mit, kennen die Spielmechanik und lesen Tells wie andere Zeitung. Neueinsteiger, die hoffen mit einem glücklichen Lauf durchzukommen, haben es schwer. Deutlich offener zeigen sich Turniere, vor allem solche mit niedrigem Buy-In. Dort treffen Gelegenheitsspieler auf ambitionierte Freizeitspieler und lernen die Dynamik ohne großen Druck kennen.

Turniere mit höherem Einsatz sprechen ein erfahreneres Publikum an. Formate wie die Westspiel Poker Tour oder das Deepstack-Event in Wiesbaden haben ein hohes Niveau. Wer Spielpraxis sammeln möchte, beginnt besser mit Freeze-out-Turnieren im unteren Preisbereich.

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