116. Theatersommer Ötigheim

Bühne & Klassik // Artikel vom 17.06.2023

Das Wirtshaus im Spessart (Foto: Lukas Tüg)

Das Festival auf der größten Freilichtbühne Deutschlands trägt seinen Namen wohlverdient.

Fast alle Rollen werden von LaiendarstellerInnen bekleidet; und auch die lokalen Chöre und die Ballettschule sind mit von der Partie. Diesen Sommer laden die Volksschauspiele eine „rasante Räuberpistole“ im Mittelpunkt ihres Programms: „Das Wirtshaus im Spessart“ basiert auf einer Novelle von Wilhelm Hauff und wurde als Film mit Liselotte Pulver in den 50er Jahren berühmt. Entführung und Verwechslungen, Liebe und Intrigen machen das Gasthaus zu einem wahren Brandherd. Regie führt Stefan Haufe (Premiere: Sa, 17.6., 20 Uhr).

Professor Nägler ist so tugendhaft, dass es keiner mit ihm aufnehmen kann. Auf dem Thron der Moral steckt er mit dem Kopf so tief in den Wolken, dass er gar nicht mitbekommt, wie eine heikle Erbschaft ganz unangenehme Charaktereigenschaften in ihm hervorkitzelt: Auch Moralapostel können habgierig und stur sein, das erzählt Curt Goetz in seiner Komödie „Das Haus von Montevideo“ eindrücklich. Nachdem 2021 nur eine reduzierte Zahl an Menschen über Prof. Nägler lachen konnte, ist das Stück in der Inszenierung von Matthias Götz nun für ein größeres Publikum wieder auf dem Spielplan (ab So, 18.6.).

Der hält mit „Der Zauberer von Oz“ auch ein Stück für die jüngsten Theaterbesucher bereit: „Irgendwo hinterm Regenbogen“ trifft Dorothy ihre Freunde, die Vogelscheuche, den Blechmann und den Löwen – alle vereint in der Sehnsucht, jemand anderes zu sein (ab Sa, 8.7.).

Neben den Eigenproduktionen und „Festlichen Konzerten“ (Fr+Sa, 21.+22.7., 20 Uhr) locken auch Gastspiele nach Ötigheim: Am 2.8. kehrt das SAP Sinfonieorchester zurück. Mit dem Motto „Destiny Rock“ halten Rock- und Popsounds Einzug in die klassische Besetzung; dabei wird auch Beethovens 5. Sinfonie verrockt.

Nach Konzerten von u.a. Hubert von Goissern (Sa, 5.8.), Giovanni Zarrella (Di, 8.8.) und Sasha (Mi, 9.8.) singt Marc Marshall das Abschlusskonzert: Auf seiner „Wohnzimmerbühne“ erschafft sein Programm „Amusitra“ eine märchenhafte Oase, in der Musik, Tanz, Poesie und Bildende Kunst aufeinandertreffen (Fr, 25.8.). Beginn: je 20 Uhr.

Tickets gibt’s auf der redesigneten Website, die Konzerte von David Garrett und Howard Carpendale sind ausverkauft. -fd

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