116. Theatersommer Ötigheim

Bühne & Klassik // Artikel vom 17.06.2023

Der Zauberer von Oz (Foto: Lukas Tüg)

Bis zu 400 Menschen passen auf die größte Freilichtbühne Deutschlands.

Die Volksschauspiele Ötigheim zeichnet der Mix aus Weltliteratur, Musical, Operette und Konzerten ebenso aus wie der enge Einbezug der Bevölkerung. Die meisten Rollen bekleiden LaiendarstellerInnen, und auch die Ballettschule und Chöre sind an den Aufführungen beteiligt. Das Herzstück des Ötigheimer „Theatersommers“ 2023 ist „Das Wirtshaus im Spessart“, berühmt durch den Film mit Liselotte Pulver aus den 50er Jahren. Das besagte Wirtshaus, in dem die Comtesse und ihr Verlobter Schutz suchen, ist nicht nur ungemütlich, sondern auch brandgefährlich – ein Stück wie eine „rasante Räuberpistole“ mitsamt Entführung, Intrigen, Lovestory und Musik (Premiere: 17.6.).

Von Tugend und Versuchung, Moral und Belohnung erzählt Curt Goetz’ Komödie „Das Haus in Montevideo“: Im Mittelpunkt steht der Moralapostel Professor Nägler, der kaum merkt, wie Habgier und intellektuelle Erbsenzählerei seine ach so hohen Tugenden verdrängen. Ein pikanter Erbschaftsfall stellt sein Gewissen dann auf die Probe (ab 18.6.). Die Geschichte vom „Zauberer von Oz“ ist ein Highlight für die ganze Familie: Kinderchor, Ballett und Ensemble erzählen die Geschichte von Dorothy, die von einer anderen Welt jenseits des Regenbogens träumt. Der Weg dorthin führt vorbei an obskuren Gestalten wie Blechmann, Vogelscheuche und einem schüchternen Löwen (ab 8.7.). In die „Neue Welt“ namens Amerika führt Dirigent Markus Bieringer bei den „Festlichen Konzerten“: Hits aus Bernsteins „West Side Story“ bekommen hier ein neues Gewand, zusammengenäht aus Oper, Musical, Jazz und Latin, interpretiert von Orchester, Tanz- und Schauspielgruppen – und mitsamt großen Feuerwerk (21.+22.7.).

Sieben Gastspiele lokaler und internationaler Musikgrößen geben der Freilichtbühne ihren eigenen Ton. Die Shows von David Garrett und Howard Carpendale sind schon ausverkauft, aber damit war’s das noch lange nicht: Mit Hubert von Goissern gibt der Erfinder des Alpinrocks sein Ötigheim-Debüt (5.8.). Giovannia Zarrella bringt Dolce-Vita-Feelings in die Sommernacht (8.8.). Auch Sasha war noch nie in Ötigheim und bringt einen Mix aus alten und neuen Hits mit (9.8.). Ein Rückkehrer wiederum ist Marc Marshall: Mit seinem neuen Programm „Amisutra“ verwandelt er die Bühne in eine märchenhafte Oase aus Musik, Tanz, Poesie und Kunst (25.8.). Das SAP Sinfonieorchester verschränkt Klassik mit Pop und Rock – mit dabei: eine neue Version von Beethovens Fünfter, die man so noch nicht gehört hat (2.8.). -fd

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