12. Tempel-Tanzfestival

Bühne & Klassik // Artikel vom 13.11.2012

Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Tanzveranstaltungen im Südwesten haben Tempel und Tanztribüne mit ihrem internationalen Festival auf die Beine gestellt.

Die bewegte Erfolgsgeschichte geht noch bis 27.11. mit elf Terminen, ungleich mehr Ensembles, drei deutschen Erstaufführungen und dem Tollhaus als vierter Spielstätte in ihre zwölfte Auflage.

Fr, 16.11.: En-Knap – „Octet“
Sloweniens einziges professionelles Ensemble für zeitgenössischen Tanz, En-Knap, zeigt mit „Octet“ (20.30 Uhr, ZKM Medientheater) ein interaktives, intermediales Stück, dessen Bühnenbild aus Video, Live-VJing und Lichtdesign zusammengestellt ist. Der künstlerische Leiter Iztok Kovac thematisiert in der deutschen Erstaufführung das Verhältnis der Gesellschaft zum vorherrschenden (post-)modernen Personenkult, nimmt währenddessen die Zuschauer mit der Kamera auf und projiziert sie in die jeweilige Szenerie hinein.

So, 18.11.: Recoil Performance Group – „Living Room“
Den Erstaufführungsreigen beschließt die Recoil Performance Group aus Dänemark mit ihrer als „Best Dance Performance Of The Year“ ausgezeichneten Produktion „Living Room“ (20.30 Uhr, ZKM Medientheater). Der wird nicht nur durch die Tänzer zum Leben erweckt, sondern auch durch szenografisches Videomaterial.

Mo, 19.11.: Die Preisträger des 16. „Internationalen Solo-Tanz-Theater Festivals“
Die Szene von morgen präsentiert sich mit den Preisträgern des 16. „Internationalen Solo-Tanz-Theater Festivals“ (20.30 Uhr, Scenario Halle) aus Stuttgart. Rodrigue Ousmane, Sieger in der Kategorie Choreografie mit „Leda“, Eleesha Drennan, in der Kategorie Tanz mit „Whiskers“ erfolgreich, und die jeweils Zweit- und Drittplatzierten bringen die Essenz der choreografischen Kunst auf die Bühne: zeitgenössischer Tanz in seiner Urform, reduziert auf Körpersprache und Ausdruck.

Fr, 23.11.: Olga Pericet – „De una pieza“
Für „De una pieza“ (20.30 Uhr, Scenario Halle), ihr neues Solostück mit Livemusik, ließ sich Tänzerin Olga Pericet vom chinesischen Puzzle „Tangram“ inspirieren: Analog zu den Plättchen im Spiel teilt sie den Abend in sieben kurze Stücke und versinnbildlicht damit die Stationen ihrer Karriere.

Sa, 24.11.: Kevin O’Day Ballett – „R.A.W. – Reworked“
Kurz nach der Uraufführung am 17.11. im Nationaltheater Mannheim kommt das Kevin O’Day Ballett mit „R.A.W. – Reworked“ (20.30 Uhr, Scenario Halle) nach Karlsruhe. Darin nimmt sich die ehemalige Tänzerin Dominique Dumais die Freiheit für neue choreografische Studien, experimentiert mit Gitarre, Trompete, Schlagzeug, Saxofon und Kontrabass. Die Musik steuert Jazzer und Genregrenzgänger Thomas Siffling bei.

Di, 27.11.: Helsinki Dance Company – „You Make Me“
Zum Festivalabschluss zeigen Kenneth Kvarnström und seine Tänzer der Helsinki Dance Company die Produktion „You Make Me“ (20 Uhr, Tollhaus) – ja was eigentlich? Der Antwort stellt sich die 1965 gegründete Kompanie mit kraftvoller Poesie auf vielerlei Ebenen: der synchronen und komplex verschränkten Bewegung, der Pantomime, des Happenings und Maskenspiels, der Groteske und nicht zuletzt des Humors.

Ausverkauft sind die beiden „Langen Nächte der kurzen Stücke“ und die „Junge Tanzszene“. Die Kinemathek begleitet im Studio 3 den zeitgenössischen Tanz mit 13 Kurzfilmen vom holländischen „Cinedans – Dance On Screen-Festival“ (Di, 13.11.; Sa, 17.11., jeweils 19 Uhr) und „Passion – Endstation Kinshasa“ (Di, 20.11., 19 Uhr; Do, 22.11., 21.15 Uhr; Sa, 24.11., 19 Uhr), der Doku über die belgische Compagnie Les Ballets C de la B und ihre „Pitié!“-Tournee. Im Kulturklub Vanguarde findet zudem bis 27.11. eine Ausstellung des Fotografen Bernd Hentschel mit Aufnahmen von der „Langen Nacht der kurzen Stücke“ beim Tanzfestival 2011 statt. -pat

bis 27.11., Kulturzentrum Tempel/ZKM/Tollhaus/Kinemathek, Karlsruhe
www.kulturzentrum-tempel.de

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