44. Internationale Händel-Festspiele
Bühne & Klassik // Artikel vom 18.02.2022
Georg Friedrich Händel lebte ein schrankenloses Europa.
Er wuchs in Halle auf, lebte in Hamburg, reiste vier Jahre durch Italien, bis er in London zu Ruhm und Ehren kam. Dem musikalischen Kosmopoliten des 17. Jdh. widmet Karlsruhe seit 1985 ein jährliches Festival. Bei den „Händel-Festspielen“ sind internationale Barock-Stars zu Gast, zeigen die Vielschichtigkeit des Komponisten auf und machen neue Deutungen seiner Musik möglich.
Im Mittelpunkt dieses Jahres steht das Oratorium „Hercules“, das Händel auch als „A New Musical Drama“ untertitelte und somit in die Nähe der Oper rückte. In „Hercules“ erzählt Händel nicht etwa von den zwölf gemeisterten Aufgaben des Helden (in dessen Rolle: Bassbariton Brandon Cedel), sondern von dessen tragischem Tod. Am Ende seines Lebens siegt die Eifersucht von Hercules’ Frau Dejanira (Mezzosopran Ann Hallenberg). Floris Visser kehrt mit dieser Inszenierung nach Karlsruhe zurück. Tickets gibt es noch für die Vorstellung am Di, 1.3., 19 Uhr (Staatstheater, Großes Haus). Zurück ist auch „Tolomeo Re d’Egitto“, die große Musiktheater-Produktion von 2020. Die Titelrolle des vertriebenen Ex-Königs von Ägypten übernimmt Countertenor Cameron Shahbazi, Benjamin Lazar führt Regie bei dem lange vergessenen und jüngst wieder ausgegrabenen Werk von 1728 (Fr, 25.2., 19 Uhr; So, 27.2., 16 Uhr; Mi, 2.3., 19 Uhr, Großes Haus).
Mit den Deutschen Händel-Solisten verfügt das Festival über sein eigenes Orchester. Auf historischen Instrumenten ist es nicht nur in den Musiktheater-Produktionen aktiv, sondern bereichert die Festspiele mit gleich drei Konzerten. Höhepunkt ist sicherlich die „Händel-Gala“ mit der süditalienischen Mezzosopranistin Anna Bonitatibus, die großen Opernheldinnen aus Werken von Händel über Vivaldi bis Rossini auf die Spur geht. Dirigent ist Attilio Cremonesi (Sa, 19.2., 19 Uhr, Großes Haus). In ihrem Festkonzert kombinieren die Händel-Solisten die Suite aus der ersten Händel-Oper „Almira“ mit Musik von Corelli, Vivaldi und Purcell, dirigiert von Stephen Stubbs (Do, 24.2., 19 Uhr, Großes Haus, ausverkauft). Die Viola ist im Fokus des Kammerkonzerts der Händel-Solisten. Ihre dunklen Klangfarben ziehen sich durch Instrumentalmusik aus ganz Europa und eine Szene aus Händels „Alexanderfest“ (Mo, 28.2., 20 Uhr, Kleines Haus).
Integraler Bestandteile des Barock-Festivals ist auch die Händel-Akademie, die in enger Kooperation mit der Karlsruher Hochschule für Musik stattfindet. Hier werden barocker Gesang, das Spiel auf historischem Instrumentarium und wissenschaftliche Hintergründe zur Barockmusik vermittelt. Mit drei Konzerten präsentieren sich die Akademie-TeilnehmerInnen der Öffentlichkeit: Kantaten und Instrumentalwerke aus Händels Zeit in Italien erklingen am Sa, 20.2., 20 Uhr, in der Christuskirche, Ergebnisse der Kursarbeit werden am Fr, 26.2. (Ev. Stadtkirche) und Sa, 27.2. präsentiert (Staatstheater, Kleines Haus, je 20 Uhr). Den ökumenischen Festgottesdienst gestalten Solisten der Akademie mit Arien und Instrumentalmusik, gemeinsam mit Christian-Markus Raiser (So, 27.2., 10.30 Uhr, Ev. Stadtkirche). Mit den Stars von morgen beim Preisträgerkonzert des Händel-Jugendpreises ist das Festivalprogramm komplett (So, 20.2., 11 Uhr, Kleines Haus). -fd
Fr, 18.2.-2.3., Staatstheater, Christuskirche & Ev. Stadtkirche, Karlsruhe
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