ARD Pinball 2014
Bühne & Klassik // Artikel vom 04.11.2014
Seit 2006 gehört der Wettbewerb „ARD Pinball“ (ursprünglich: „Premiere im Netz“) zu den „ARD Hörspieltagen“.
Hier können HörspielmacherInnen der freien Szene ihre Kurzhörspiele von bis zu 15 Minuten Länge einreichen und haben die Chance auf eine Ausstrahlung im Radio und ein Autorenhonorar. Holger Rink von Radio Bremen sitzt seit Beginn in der zwölfköpfigen Jury aus ARD-, Dradio-, HfG- und ZKM-Mitgliedern und spielt den Ball auf die INKA-Fragen zurück.
INKA: Warum gibt es den Wettbewerb?
Holger Rink: In den letzten 15 Jahren hat sich eine lebendige freie Hörspielszene gebildet, die unabhängig von den Rundfunkanstalten agiert. Die Technik ist erschwinglich geworden, man kann jederzeit ohne Zeitdruck oder Anpassung an fremde Studiozeiten arbeiten, und sei es im eigenen Schlafzimmer, und man ist über das Internet gut vernetzt. Der Weg in die ARD ist natürlich offen – mit dem Wettbewerb wollen wir ein Forum, ein Sprungbrett schaffen. Für die ARD-Sender ist „Pinball“ auch ein Sensor – was interessiert eine junge Hörspiel-Generation?
INKA: Wer nimmt an „ARD Pinball“ teil?
Rink: Im Kern sind die Teilnehmer zwischen 20 und 35 Jahre alt – es gab auch schon mal einen 15-jährigen Teilnehmer, oder die Autoren sind bereits beim Hörspiel dabei und wurden auch schon von der ARD gespielt. Ältere Einsender (50, 60 Jahre alt) sind aber eher die Ausnahme.
INKA: Wie steht man als öffentlich-rechtlicher Sender dazu, dass sich in den letzten gut zehn Jahren eine eigene Hörspielszene im Netz gebildet hat?
Rink: Ich begrüße das. Früher hatten die Rundfunkanstalten ein Produktionsmonopol, weil die Technik so teuer war. Ich finde: je mehr Hörspiel, desto besser, das muss nicht nur in der ARD passieren. Die sollte aber wissen, was in der freien Szene geschieht, darauf reagieren und die besten Stücke einem breiteren Publikum zu Gehör bringen. Bei aller Erschwinglichkeit der Technik: Die ARD wie auch Deutschlandradio verfügen weiterhin über herausragende Möglichkeiten. Das geht von der Studioausstattung bis hin zu qualifizierten Dramaturgen, Toningenieuren, Regisseuren und Schauspielern.
INKA: Lassen sich bestimmte Tendenzen in Sachen Thematik oder auch Stil in den letzten Jahren im Wettbewerb beobachten?
Rink: Es gibt thematische Linien wie Umweltzerstörung oder Kapitalismuskritik – aber auch das stark Persönliche, das Suchen nach dem Sinn und dem eigenen Platz in der Gesellschaft taucht immer wieder auf. Formal gesehen finde ich, dass der Umgang mit Musik in den letzten Jahren stärker geworden ist und dass Musik auch witzig und intelligent eingesetzt wird. Das Gewinnerstück von 2013 („Jahrestag auf Parkbank“ von Simon Kubat und Jonas Bolle, d. Red.) im Rap-Stil ist ein gutes Beispiel dafür.
INKA: Wo kann man die Stücke hören?
Rink: Die fünf Finalstücke sind alle online zu finden, auch die der vergangenen Jahre.
WEITERE BÜHNE & KLASSIK-ARTIKEL
Die Dinner Party
Bühne & Klassik // Artikel vom 19.09.2025
Bei einem eleganten Abendessen in Paris treffen unter mysteriösen Umständen drei Männer und drei Frauen zusammen.
Weiterlesen … Die Dinner PartyDumm g’loffe & Suschi oder Currywurscht?
Bühne & Klassik // Artikel vom 13.09.2025
Seit 1982 wird in der Badisch Bühn bei rund 100 Vorstellungen pro Jahr niveauvolles Mundarttheater gespielt.
Weiterlesen … Dumm g’loffe & Suschi oder Currywurscht?Klosterkonzerte Maulbronn 2025
Bühne & Klassik // Artikel vom 04.09.2025
Mit dem Abschlusskonzert der Meisterkurse Klavier und Violoncello von Bernd Glemser und Patrick Demenga kehren die „Klosterkonzerte“ aus der Sommerpause zurück.
Weiterlesen … Klosterkonzerte Maulbronn 2025Via Mediaeval 2025
Bühne & Klassik // Artikel vom 31.08.2025
Die auf „Musik und Räume des Mittelalters“ fokussierte Konzertreihe blickt unterm Titel „In Memoriam“ zurück auf die über 25-jährige Geschichte des Festivals, das an sieben Abenden in originalen romanischen Mauern erklingt.
Weiterlesen … Via Mediaeval 2025Kohi-Poetry-Slams
Bühne & Klassik // Artikel vom 29.08.2025
Das Kohi ist die Poetry-Wiege in Karlsruhe und seine Initiatoren kuratieren auch Slams in Ettlingen und anderswo in der Region.
Weiterlesen … Kohi-Poetry-SlamsEttlinger Sagen: Nah am Wasser
Bühne & Klassik // Artikel vom 27.08.2025
Dass es sich beim Monster vom Horbachsee in Wirklichkeit um den Wassergeist Hugo Hagedorn handelt, weiß so gut wie niemand.
Weiterlesen … Ettlinger Sagen: Nah am WasserIn der Welt der Musik – Unwahrscheinliche Interviews
Bühne & Klassik // Artikel vom 27.08.2025
Im Rahmen des „Sommertheaters in der Orgelfabrik“ kommen diesmal drei Persönlichkeiten zu Wort, die ihrer Zeit voraus waren.
Weiterlesen … In der Welt der Musik – Unwahrscheinliche InterviewsImprofestival Karlsruhe 2025
Bühne & Klassik // Artikel vom 25.08.2025
Deutschlands größtes englischsprachiges Improfestival wird über acht August-Tage hinweg in Karlsruhe ausgerichtet.
Weiterlesen … Improfestival Karlsruhe 2025Zauberhafte Aktenwelt
Bühne & Klassik // Artikel vom 09.08.2025
Das „Sommertheater“ der beiden Leiter des Theaters in der Orgelfabrik, Gabriele Michel und Franco Rosa, nimmt sich nach „Oblomow“ mit Georges Courtelines Roman „Messieurs les ronds-de-cuir“ aus dem Jahr 1893 eine bitterböse Satire über den Wahnsinn der Bürokratie zur Vorlage.
Weiterlesen … Zauberhafte Aktenwelt
Kommentare
Einen Kommentar schreiben