BLB-Premieren­reigen

Bühne & Klassik // Artikel vom 20.09.2012

Unter dem Spielzeitmotto „Wie wollen wir leben?“ und gleich fünf Premieren eröffnet die Landesbühne ihre Saison.

Eine Antwort gibt Intendant Carsten Ramms Adaption von „Homo Faber“ (Do, 20.9., 19.30 Uhr, Großes Haus), jenem Ingenieur, der glaubt, als „schaffender Mensch“ auch sein Leben konstruieren zu können, um festzustellen, wie unlogisch und unkontrollierbar die Liebe sein kann. Nicht anders ergeht es den beiden Protagonisten in „Gegen die Wand“ (Sa, 22.9., 19.30 Uhr, Hexagon), Armin Petras Bühnenfassung von Fatih Akins berühmtem Film über die Deutsch-Türkin Sibel, die sich nur deshalb auf ihren Landsmann Cahit einlässt, um ihrer dominanten Familie zu entkommen. Die Theaterfassung nimmt die Türkei ein wenig aus dem Spiel und generalisiert das Thema.

Das ist auch (vom Alk mal abgesehen) der einzige Reiz eines Schulausflugs, denkt sich Thomas aus Holger Schobers „Schwarze Milch oder Klassenfahrt nach Auschwitz“ (Sa, 15.9., 19.30 Uhr, Hexagon). Drittes Reich und Holocaust sind für ihn bloße Fakten, die er in einer Prüfung fehlerlos herunterbeten muss. Die Inszenierung von Schobers Text, der aus über 150 Vorschlägen für den „Deutschen Jugendtheaterpreis“ nominiert worden ist, richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren.

Ein anderes Geschichtskapitel schlägt die Uraufführung der szenischen Rekonstruktion von Olivier Garofalos und Helge Lehmanns „Die Todesnacht in Stammheim“ auf (Do, 27.9., 19.30 Uhr, Hexagon) und wälzt die Frage, was am 18.10.1977 tatsächlich geschehen ist. Den Anfang im Premierenreigen macht der „Windsturmreiter“ (Fr, 14.9., 15 Uhr, Probenfabrik) für Kinder ab sechs. -pat

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