Festival für Posaune

Bühne & Klassik // Artikel vom 19.09.2008

Mit neuem Konzept präsentieren sich vom 19. September bis 3. Oktober die „Weingartner Musiktage Junger Künstler“.

Erstmals gibt es mit dem Posaunisten Mike Svoboda einen „artist in residence“. Er soll das Festival prägen und dauerhaft anwesend sein, nicht nur ein Konzert geben und wieder gehen. Das funktioniert, denn der charismatische Posaunist amerikanischer Herkunft mit dem slawischen Namen lebt schon lange in Deutschland. Logisch, dass die Musiktage und der Sparda-Nachwuchswettbewerb im Zeichen des Blechs mit dem Zug stehen. Svoboda war schon 2007 Gast in Weingarten und ist ein musikalischer Wanderer zwischen Klassik, Jazz und experimenteller Musik.

Dazu hat er jede Menge Humor, und damit fasziniert der technisch brillante Hendrix am Mundstück seine Hörer. In Weingarten hat man mehrfach Gelegenheit, ihm und seinen witzigen Ausflügen in die bunte Welt der Musik zu lauschen und zu folgen. Svoboda gibt einen Workshop für Musikschüler oder Mitglieder von Blaskapellen oder Chören; am Abend spielt er zusammen mit den Mitwirkenden „Alphorn Therapy“ für Alphorn, Abflussrohr, Südseemuschel, Posaune und Gartenschlauch und wahrscheinlich auch Gießkanne.

Um „14 Versuche, Wagner lieben zu lernen“ geht es ihm mit der Jazz-Rock-Band. Er demontiert hemmungslos und virtuos Wagner, zieht selbst aus dem Tristan-Akkord jazz-funkige Töne und den angesagten Groove. Eine amüsante Einführung in das Generalthema Posaune gibt es in der „Weingartner Musikstunde“ mit Hans C. Hachmann. Kurz: Posaune ist spannend. Eröffnet wird das Festival mit dem Knabenchor Capella Vocalis aus Reutlingen mit Gregorianik bis zu Volksliedbearbeitungen.

Dann geht die junge Stargeigerin Tianwa Yang mit Kollegen den Einflüssen ungarischer Musik und Zigeunerklängen in der Klassik nach. Das Schlusskonzert ist den Preisträgern des Posaunenwettbewerbs vorbehalten. Einen Höhepunkt steuert das Lehel-Schindler-Quartett mit dem „Hoppel Hoppel Rhythm Club“ bei, Süddeutschlands Aushängeschild in Sachen Jazz für Kinder, an dem auch Mamas und Papas, Omas und Opas garantiert Spaß haben (20.9., 15 Uhr, Ev. Gemeindehaus).

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