Hörvergnügen im öffentlichen Raum

Bühne & Klassik // Artikel vom 03.11.2009

Längst hat sich die Renaissance des Hörspiels manifestiert, das ja eigentlich in den 1950er Jahren seinen Höhepunkt hatte.

Nicht nur Kinder und Jugendliche greifen vermehrt zu Hörbüchern, Hörspielen, Kassetten oder CDs, auch Erwachsene nehmen zum Joggen den MP3-Player mit und sind durchaus bereit, sich der Vielfalt des Hörspiels zu stellen. Warum nicht mal auf dem Sofa kuscheln und statt Fernsehen einem Hörspiel lauschen?

Hör­spiel­festivals steigern die Sensibilität für solche Unter­nehmen. Auch Hörbars sind groß im Kommen; Berlin und Freiburg bieten bereits Hörvergnügen im öffentlichen Raum. In der Fächerstadt heißt es im November „Ohren gespitzt und zugehört“, und wenn die Tage kürzer werden, das Wetter mies, dann kann man sich vorzüglich akustisch verwöhnen lassen. Jeder Sender reicht seinen besten Beitrag ein, und die neu berufene Jury vergibt am Ende den „Deutschen Hörspielpreis der ARD“.

Über dieselben Stücke kann auch das Publikum online abstimmen und den „ARD Online Award“ vergeben, was schon zweimal zum selben Ergebnis führte. Neun der zehn nominierten Beiträge stehen noch bis 10.11. zum Anhören, Kommentieren und teilweise auch als Download bereit. Zu den Wettbewerbsbeiträgen zählen bearbeitete Texte von Altstar Alexander Kluge oder von der österreichischen Schriftstellerin Marlene Streeruwitz.

Sogar die Preisträger vom vergangenen Jahr sind wieder dabei: Mit „Gras wachsen hören“ überzeugte das Liquid Penguin Ensemble 2008 sowohl die Jury als auch das Publikum. Diesmal beschäftigt sich das Duo mit dem ersten Franzosen, der die Welt umsegelte. Aber auch Newcomer wie Stefan Weigl oder der Russe Sergej Medwedew gehören dazu. Außerdem hat die Off-Szene mit „Premiere im Netz“ ein prima Forum. Diesmal wurden elf kurze, maximal fünfminütige Stücke auserkoren, die auch alle bereits im Netz stehen und angehört werden können.

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