Karlsruher Theaternacht 2025

Bühne & Klassik // Artikel vom 13.09.2025

Karlsruher Theaternacht (Foto: Jürgen Schurr)

Wenn zwölf Spielstätten von 17.30 Uhr bis Mitternacht stündlich je 20-minütige Ausschnitte aus ihren aktuellen Produktionen vorführen, ist die „Karlsruher Theaternacht“ angebrochen!

Ob Stammgast oder Kulturneuling – das individuell zusammenstellbare Abendprogramm bietet beste Bühnenunterhaltung quer durch die Genres, auch jenseits von klassischem Theater: Die Badisch Bühn verhandelt heiter in „Dumm g’loffe“ eine Mordanklage; die Theater am KIT greifen in „Hamlet“-Auszügen die Tragik des Dänenprinzen auf und geben dem Publikum mit der selbstgeschriebenen Physikertheater-Komödie „Zur schönen Einsicht“ anschließend das Lachen zurück. Das Improtheater zeigt in „Let’s Play Impro“, wie spontan Theater sein kann; „Die Dinner Party“ im Jakobus-Theater serviert ein mysteriöses Menü voll unerwarteter Wendungen; das Junge Staatstheater stellt mit „Mädchenschrift“ die Identitätsfrage.

In der Waldstadt ersetzen Die Käuze in „Comic Potential“ Schauspieler mit computergesteuerten Aktroiden; unheimlich menschlich werden dagegen Sebastian Kreutz’ fragmentarisch ausgeformte „Adams Äpfel“-Puppen (Marotte-Figurentheater). Im Sandkorn feiert die „Disco Queen“ (Fabrik) ein musikalisches Spektakel; parallel grooven Knoch’n’Wacker ein „Badisch’ Blues Special“ (Studio). In der Hemingway Lounge spielt das Duo „Gernot hoch zwei“ mit Tobias Stolz „Bar-Jazz live“. Im Jazzclub trifft bei der Performance von Sarah Kiesecker und Dominik Hoess Improvisation auf Tanz; das Staatstheater steuert hier mit Songs aus „Die Wut, die bleibt“ eine musikalische Inszenierung über Verlust, weibliche Solidarität und Selbstermächtigung bei und stellt vor den Jazzclub-Türen außerdem das Digitaltheater-Projekt „Paradise Found“ vor.

Und im Kohi präsentiert die freie Theatergruppe „Dodo Dada und Du!“: Tom Keymer rezitiert das allererste Dada-Gedicht und fabriziert selbst dadaistische Kunst. Außerdem erzählt er, was aus Dada geworden ist (ein Geisteskind ist z.B. die Konkrete Poesie) und definiert Dada als kalkulierten Nihilismus in einer von Krieg und Krisen erschütterten Zeit – darf einem bekannt vorkommen… Der „Theaternacht“-Eintrittsbutton (14 Euro/erm. sieben Euro) berechtigt auch zur Nutzung des KVVs und der zwischen den Bühnen pendelnden Shuttlebusse. -pat

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