Massenmord und schwarzer Humor

Bühne & Klassik // Artikel vom 29.09.2008

George Taboris „Mein Kampf“ ist sein erfolgreichstes und zugleich schwärzestes Theaterstück.

Der ungarische Jude mit britischem Pass und allerbesten Deutschkenntnissen lässt den jungen Hitler, der sich gerade – erfolglos – an der Kunstakademie bewirbt, in einem Münchner Männerwohnheim mit zwei Juden zusammenkommen. Der eine ist Buchhändler, der andere Koch.

Mit beiden Arten von Genuss hat der GröFaZ so gar nichts am Hut. Es entwi­ckelt sich eine Art Hass-Liebe. Tabori (2007 gestorben) war Meister absurder Komik und des schwarzen Humors. Witz und Trauer sind in einem Satz auf grandiose Weise vereint. Mit seiner Dialektik wollte Tabori Tabus zerstören. Das gelingt ihm. Victor Carcu inszeniert; er hat in jeder Hinsicht den richtigen Background. Mit echtem Huhn. Prädikat: Enorm empfehlenswert! -hs

Premiere: Fr, 10.10., außerdem: Sa. 11.10., je 20.15 Uhr, Sandkorn-Theater
www.sandkorn-theater.de

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