Moderne Theaterkunst
Bühne & Klassik // Artikel vom 02.02.2022
Hört man das Wort „Theater, denkt man sofort an eine Geschichte, die sich in Gesichtern abspielt.
Die wichtigsten Bestandteile des dramatischen Theaters sind der Schauspieler und sein Text. Dies unterscheidet das Drama von der Oper, dem Ballett, der Pantomime, dem Puppenspiel und jenen relativ neuen Tendenzen, die unter dem Oberbegriff „Postdrama“ zusammengefasst werden. Einem Drama liegt immer ein literarisches Werk zugrunde: ein Theaterstück, eine Geschichte, einen Roman, ein Gedicht – oder zumindest ein grobes Drehbuch, wenn die Darsteller improvisieren, wie in der italienischen Maskenkomödie. Moderne Theaterkunst basiert allerdings auf mehreren Kategorien.
Interdisziplinäre Theaterkunst
Dazu gehören Projekte, bei denen verschiedene Kunstformen aufeinandertreffen: Schauspiel und Puppen, Oper und Installation, Tanz und Videokunst. Streng genommen fallen die meisten Produktionen unter diese Definition, denn es handelt sich fast immer um eine Zusammenarbeit verschiedener Künstler: Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner, Dramaturg, Komponist usw. Der Begriff wird i.d.R. verwendet, wenn die Kombination recht ungewöhnlich ist.
Theater nach dem Theaterstück
Dieses Theater ist nicht daran interessiert, Geschichten zu erzählen. Im Postdrama gibt es keine Notwendigkeit für das Publikum, sich in die Figuren einzufühlen – und die Figuren sind im Prinzip auch nicht notwendig. Die Wurzeln des modernen Postdramas liegen im Avantgarde-Theater vom Anfang des vergangenen Jhds.: Damals erklärte sich der Regisseur zum unabhängigen Künstler, der nicht der Idee des Dramatikers dienen sollte. Der Unterschied zwischen dem klassischen Regietheater und dem Postdrama besteht darin, dass Letzteres keine Literaturvorlage benötigt.
Theaterkunst, bei der Zuschauer mitwirken
Sie können und sollten bei dieser Art von Theaterkunst in eine Aufführung eingreifen. Wenn es sich um Fiktion handelt, spielt das Publikum mit den Schauspielern und wird in gewisser Weise selbst zum Schau- oder Rollenspieler. Ein gutes partizipatives Projekt ist wie ein Test: Sie werden vielleicht nichts über die Weltanschauung des Regisseurs verstehen, aber Sie werden wahrscheinlich etwas Wichtiges über sich selbst lernen. So wie beim Casino mit echten Dealern (selbst wenn der Vergleich recht ungewöhnlich anmutet): Man zockt z.B. beim Online Live Dealer Casino NationalCasino.com und wird selbst zum Teil des Spiels.
Und noch etwas: Sie haben wahrscheinlich schon vom immersiven Theater gehört. Dieses war in den 2010er Jahren ein unglaublich beliebtes Format. Bei der immersiven Performance gibt es keine vierte Wand: Publikum und Schauspieler teilen sich denselben Raum, aber sie müssen nicht miteinander interagieren.
Visuelle Theaterkunst
Wenn Sie bei der Nacherzählung eines Theaterstücks zuerst an den Raum, das Licht, das Video und die Kostüme denken und erst dann an die Schauspieler und die Handlung, dann ist es wahrscheinlich diese Art von Stück. In der Tat sind visuelle Informationen in allen Arten von Theater wichtig, abgesehen vom Hörspiel (ob es sich hierbei um Theater handelt oder nicht, ist umstritten). Das Theater, um das es hier geht, wird „Spektakeltheater“ genannt. Dieser eher unglücklich gewählte Begriff hat sich durchgesetzt. Für visuelles Theater sind oft große Summen erforderlich, aber manche Regisseure machen aus improvisierten Materialien wie Pappe und alten Lumpen sehr wirkungsvolle Aufführungen.
Dokumentarische Theaterkunst
Es gilt dasselbe wie in der Literatur: Fakten statt Fiktion. Das Dokumentartheater des 20. Jhd. wurde vom Dokumentarspiel beherrscht, einer Montage verschiedener Quellen, seien es Interviews oder Archivmaterial. Das moderne Non-Fiction-Theater ist viel vielfältiger: Manche Regisseure ersetzen Künstler durch normale Menschen, die ihre Geschichte ohne Vermittler erzählen können.
Die moderne Theaterkunst entwickelt sich so schnell, dass bald auch neue Genres entstehen werden. Vielleicht wird das Theater der Zukunft von der virtuellen Realität auch beeinflusst sein?
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