Nackte Tatsachen

Bühne & Klassik // Artikel vom 20.12.2013

Zutreffender könnte modernes High-Speed-Theater nicht heißen.

Die Vorlage von Michael Frayn rund um die Schwierigkeiten eines Tourneetheaters, das Stück „Nackte Tatsachen“ aufzuführen, sprüht bereits vor Witz, doch was Regisseurin Mimi Schwaiberger aus dem Stoff herausgekitzelt hat, ist noch erstaunlicher.

Das neunköpfige Ensemble greift präzise ineinander und agiert ohne Ausnahme wunderbar spielfreudig. Zu sehen ist dabei immer dieselbe Szene – allerdings von hinten. Bis die dritte Etappe in standesgemäßem Chaos endet, verfliegt die Zeit und lässt den Zuschauer herrlich getimte Einblicke in klemmende Türen, verlorengegangene Requisiten und vergessene Kontaktlinsen erhaschen. Hysterische Zickereien und zwischenmenschliche Desaster runden das Geschehen ab.

Ob einige der bekannten Sandkorn-Schauspielerinnen sich selbst oder ähnliche Begebenheiten im Stoff wiedererkannt haben, ist ungewiss, doch der Betrachter weiß spätestens hinterher, dass es hinter den Kulissen turbulenter zugeht als man denkt. -swi

Fr, 20.12., 28./29.12., 4./5./10./16./24.1., je 19.30 Uhr, 31.12., 18 Uhr, Sandkorn-Fabriktheater, Karllsruhe

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