Neues Theater aus Rumänien
Bühne & Klassik // Artikel vom 13.10.2013
Friedemann Dupelius sprach mit Staatstheater-Schauspieldirektor Jan Linders über das Festival „Neues Theater aus Rumänien“.
INKA: Herr Linders, warum gibt es dieses Festival?
Jan Lindners: Vor zwei Jahren waren Intendant Peter Spuhler und ich beim osteuropäischen Dramatikerwettbewerb „Über Grenzen sprechen“ in Rumänien. „Am falschen Ort“, das Siegerstück des Wettbewerbs, haben wir diesen Juni in Karlsruhe uraufgeführt. Darin geht es um Flüchtlinge, die aus Rumänien nach Schengen-Europa kommen wollen. Im Austausch mit dem Rumänischen Kulturinstitut entstand darauf die Idee, ein ganzes Wochenende zu gestalten, bei dem wir auch „Am falschen Ort“ nochmals zeigen (So, 20.10., 19 Uhr, Staatstheater, Studio).
INKA: Was gibt es noch zu sehen?
Lindners: Eine Idee des Rumänischen Kulturinstituts war, ein Gastspiel aus Karlsruhes Partnerstadt Temeswar im Banat hierherzubringen. Dort lebt eine deutsche Minderheit und es gibt ein Deutsches Staatstheater, in dem komplett auf Deutsch gespielt wird. Mit dessen Ensemble führen wir eine Inszenierung von Herta Müllers Erzählband „Niederungen“ auf, in dem sie über ihre Kindheit in Nitzkydorf bei Temeswar schreibt (Sa, 19.10., 20 Uhr, Staatstheater, Kleines Haus). Dazu kommt ein Doppelabend mit szenischen Lesungen aus unserer Reihe „Das neue Stück“ (Fr, 18.10., 20 Uhr, Kleines Haus): In „Familie Offline“ von Mihaela Michailov geht es um die Geschichte einer Familie, in der die Eltern als Gastarbeiter ihre Kinder zu Hause zurücklassen müssen. Peca Stefans „Best New Europlay“ ist ein witziges Stück über die Missverständnisse bei einer Theaterkooperation mit Rumänien. Beide Autoren werden anwesend sein.
INKA: Was treibt rumänische Theatermacher inhaltlich und ästhetisch an?
Lindners: Junge Regisseure sind sehr westlich orientiert und wollen die Öffnung ihres Landes vorantreiben. Die Themen sind sehr politisch bestimmt – das Land ist wirtschaftlich nicht über dem Berg, es gibt Problematiken wie Flüchtlinge, Auswanderung gerade der gut Ausgebildeten, und Korruption. Ästhetisch gibt es sehr Avantgarde-orientierte junge Theatermacher, aber man kann da nichts Einheitliches sagen. Rumänisches Theater ist auf jeden Fall sehr bilderreich, saftig und garantiert nicht langweilig!
INKA: Welche Rolle spielt deutsch-rumänischer Kulturaustausch für Sie? Was wissen wir eigentlich über Rumänien?
Lindners: Damit wir etwas über dieses Land erfahren, ist es wichtig, dass Künstler reisen und von ihrem Land erzählen – und auch, dass wir unseren Blick nach Osten öffnen. Hoffentlich haben Karlsruher, wenn sie diese Stücke sehen, Lust, mal nach Rumänien zu fahren!
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