Obsessiv
Bühne & Klassik // Artikel vom 08.10.2009
An „Woyzeck“ haben sich schon viele die Zähne ausgebissen.
Obgleich Georg Büchners Dramenfragment aus dem Jahre 1837 vergleichsweise modern ist, könnte auch hier die jüngst entflammte Regie-Theater-Debatte, die der Schriftsteller Daniel Kehlmann in Salzburg mit seiner Rede auslöste, durchaus brennenden Zündstoff liefern. Verändert wurde das Stück schon durch die Songs und Liedtexte von Tom Waits und Kathleen Brennan. Das Konzept dafür dachte sich kein Geringerer als Robert Wilson aus.
Das heißt, hier gab es bereits Eingriffe in den Originaltext, und natürlich wird auch Regisseur Jens-Daniel Herzog noch seiner interpretatorischen Note Ausdruck verleihen. Ob das, was am Ende auf die Bühne des Schauspiels kommt, noch mit dem Soldaten Franz Woyzeck, der am Zustand der Welt und sich selbst zugrunde geht, zu tun haben wird? „Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einen, wenn man hinabsieht“, lässt Büchner seinen Woyzeck sagen.
Seit den 70er Jahren befasst sich Tom Waits mit den dunklen Seiten der menschlichen Seele und diagnostiziert in seinen Songs die Krankheiten dieser Welt. So verwundert es kaum, dass ihn gerade der Woyzeck-Stoff zur musikalischen Bearbeitung inspirierte. Das „art musical“ Woyzeck von Wilson und Waits kam nach ihren großen Erfolgen mit „The Black Rider“ und „Alice“ im November 2000 in Kopenhagen zur Uraufführung. -ub
www.staatstheater.karlsruhe.de
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