Schlossbühne Open Air Festival
Bühne & Klassik // Artikel vom 17.07.2010
Ganze drei Wochen lang wird der Titel der großen Landesausstellung „Vom Minnesang zur Popakademie – Musikkultur in Baden-Württemberg“ wörtlich genommen.
Auf der Bühne vor dem Karlsruher Schloss präsentieren sich bei freiem Eintritt und hoffentlich blendendem Sommerwetter unzählige Bands, Künstler und Interpreten, die das vielschichtige musikalische Spektrum im Ländle nachbilden. Das pickepackevolle Live-Programm rockt und rollt, jazzt und folkt, hält die Fahne der Popmusik ebenso hoch wie die von Latin, Blues, Singer-Songwritertum, Musical, World Music und noch so vielem mehr.
Wochentags – außer an den spielfreien Montagen – beginnen die Konzerte um 19 Uhr (Schülerensembles musizieren zusätzlich bis zum Ferienbeginn um 11 Uhr), an den Wochenenden gibt’s auch tagsüber was auf die Ohren. Das beeindruckend umfangreiche Line-Up in Gänze zu würdigen, würde jeden Rahmen sprengen. Einen vollständigen Überblick liefert die Musikkultur-Website, an Ort und Stelle sollen nur einige der Highlights angesprochen werden.
Bereits der Auftakt am Sa, 17.7. ist derart facettenreich, dass wohl für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Multikulti lautet die Devise zu Beginn, ob beim Duo Roth Fail (15 Uhr) oder bei der Frauentrommelgruppe des Tanzstudios Lilo Fried (16.30 Uhr). Ab 17 Uhr groovt der Jazzchor des KIT, kurz JCK genannt, ab 18.30 Uhr kommt wunderbar oldschooliger Rock und Blues von Muddy Grass, der nicht selten an die jungen Stones erinnert, und ab 20.30 Uhr zeigen Platonow, dass deutscher Poprock mit intelligenten Texten Herz und Hirn gleichermaßen ansprechen kann. Partymucke spielen Taxi Sandanski, die am Mi, 28.7. den gesamten Abend ab 19 Uhr gestalten.
Die fetten Balkan- und Gypsy-Grooves mit Gebläse, Akkordeon und viel guter Laune haben der Band einen gewissen Kultstatus eingebracht. Gut feiern kann man auch zu den Songs der Curbside Prophets, die einen sehr geschmeidigen Funk-Rock-Reggae-Surf-Mix auffahren (Fr, 30.7., 21.30 Uhr) und natürlich beim Auftritt der zehnköpfigen Kapelle Move Your Mama, deren Bandname Programm ist – bei den Covers aus Soul, Pop, Funk und Acid-Jazz ist Bewegung die einzige Option (So, 1.8., 21.30 Uhr).
Wer auf die Verbindung lateinamerikanischer Lebensfreude mit ansprechendem Chorgesang steht, sollte sich den coro latino Karlsruhe anhören: Im Mittelpunkt des Konzerts stehen südamerikanische Kompositionen, die mal a cappella, mal durch typische Percussion-Instrumente unterstützt vorgetragen werden (Di, 20.7., 20.30 Uhr). Musicalfans bekommen gleich zweimal ein volles Set, das sich ihrem Lieblingsthema widmet.
Einerseits interpretiert Annika Kuchnowski, eine junge Sängerin und Jugend-musiziert-Preisträgerin, bekannte Hits aus „My Fair Lady“, „West Side Story“ und anderen Dauerbrennern (Di, 3.8., 19 Uhr), andererseits hat auch die stark besetzte Musicalklasse der Musik- und Kunstschule Bruchsal etliche mitreißende Melodien im Gepäck (Fr, 23.7., 19 Uhr). Nicht zu vernachlässigen ist auch die spannend besetzte Singer-Songwriter-Ecke.
Mit von der Partie sind unter anderem Max Giesinger, der seine Songs nach dem Motto „Ich lebe die Musik und Musik ist mein Leben“ so authentisch wie möglich gestaltet (Do, 29.7., 20.30 Uhr), und das wunderbare Triple Eva Croissant/Jan Wittmer/Letters Of Dave, das für einen Ohrwurm nach dem anderen sorgen dürfte – in der Region ist jeder für sich längst mehr als ein Geheimtipp!
Bei der „Kamuna“ am Sa, 7.8. ist man natürlich auch auf der Schlossbühne mit dabei und liefert mit Le Grand Uff Zaque das Abschlusskonzert ab 0.30 Uhr – Clubsounds im Bandformat, mit frankophilem Charme und schmissigen Rhythmen. Zuvor geben sich Non Blues Ultra (18 Uhr) und die Capband (20 Uhr) die Ehre, und die SWR3 Live-Lyrix bringen auf unterhaltsame Art und Weise Licht ins textliche Dunkel (23.30 Uhr). -er
www.musikkultur-bw.de
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