Schwetzinger SWR Festspiele 2010
Bühne & Klassik // Artikel vom 09.04.2010
Zu der Jahreszeit, in der es im Schwetzinger Schlossgarten am schönsten ist, wird die ehemalige Sommerresidenz des Kurfürsten Carl Theodor zur Kulisse für ein grandioses Festival der klassischen Musik.
Die Schwetzinger SWR Festspiele laden von Ende April bis Mitte Juni zur 59. Festspielsaison ein und bleiben dabei ihrem altbewährten Konzept treu: Wieder werden alte Schätze neu entdeckt und zeitgenössische, oft eigens für Schwetzingen geschriebene Kompositionen gespielt. In rund 50 Veranstaltungen im Schwetzinger Schloss, dem Dom zu Speyer und der Speyerer Dreifaltigkeitskirche sind über 450 Künstler aus 31 Ländern zu erleben.
Die Oper ist traditionell eine feste Säule im Programm und wird auch dieses Jahr mit zwei Werken vertreten sein – zum einen „Andromaque“ von André-Ernest-Modeste Grétry, einem französischen Komponisten des 18. Jahrhunderts (23./25./27./28.4., die Premiere ist bereits ausverkauft), zum anderen, als moderner Kontrapunkt, die Uraufführung von Michael Jarrells Werk „Le Père“ auf der Grundlage eines Prosatextes von Heiner Müller, besetzt u.a. mit sechs Perkussionisten und drei Gesangssolistinnen (3./4./5.6.).
Der zweite, mit 17 Veranstaltungen größte Themenschwerpunkt trägt den Titel „Mare Nostrum – Klangraum Mittelmeer“ und umfasst neben Konzerten, die im engeren oder weiteren Sinne mit dem mediterranen Kulturraum zusammenhängen, auch das Komponistenporträt des Sizilianers Salvatore Sciarrino (6./7./8.5.). Von dort stammt auch Etta Scollo (Gesang, Gitarre), die mit ihrer Gruppe am 9.5. zwischen sizilianischer Musiktradition und Pop/Jazz changiert, während sich das Ensemble Sarband am 1.5. zwischen Orient und Okzident bewegt. „Venedig 1608 La Festa di San Rocco“ ist das Konzert von Musica Fiata, La Capella Ducale und Roland Wilson am 19.5. überschrieben; ebenfalls venezianische Musik spielt das Ensemble La Fenice am 2. Mai.
Weitere mediterrane Schwerpunkte widmen sich Rom (13.5., Roberta Invernizzi, Sopran, Accademia Bizantina), Neapel (8.6., Maria Marone, Gesang, Neapolis Ensemble), Griechenland sowie der Musik der Kreuzzüge (5.6., Ensemble Joglaresa). Ein Tipp ist auch die hierzulande wenig bekannte korsische Musik, die am 10.6. bei „Via Crucis – Eine korsische Passion“ mit großer Besetzung und korsischem Vokalensemble sowie dem Ensemble L’Arpeggiata auf dem Programm steht.
Gefeiert werden auch Geburtstage: Frédéric Chopin und Robert Schumann haben Jubiläum; Teile aus deren Klavierwerken werden von Elisabeth Leonskaja, Nelson Freire, Valery Afanassiev und Nikolai Demidenko vorgestellt (30.4. bereits ausverkauft, 14./18.5., 4.6.). Der Cellist Heinrich Schiff ist an zwei Abenden mit der jungen Pianistin Polina Leschenko zu hören (4./5.5., das erste Konzert ist bereits ausverkauft), und der Tenor Christoph Prégardien gastiert gleich dreimal im Schwetzinger Schloss als Schubert-, Mahler- und vor allem Schumann-Interpret (22./24.5., 6.6.). Im kammermusikalischen Fokus stehen Streichquartette von Brahms und Bartók (25.4., 21./23.5., 3.6.), dargeboten u.a. vom Jerusalem Quartet und dem Bennewitz Quartett.
Internationale Preisträger und Nachwuchskünstler sind die ganzen Festspiele hindurch im Rahmen der sonntäglichen „Schwetzinger Matineen“ zu hören. Hier gastiert am 25.4. das Apollon Musagète Quartett, bereits ausverkauft ist am 2.5. das Konzert von István Várdai, es folgen das Danish String Quartet (9.5.), Lorenzo Gatto, Violine und Eliane Reyes, Klavier am 16.5., Joseph Moog (Piano, 30.5.) und Yuja Wang (Klavier, 6.6.). Sonderkonzerte und die 21. „Woche der Begegnung junger Musiker“ runden das Programm ab. Sämtliche Konzerte werden von SWR2 aufgezeichnet; vom 2.-8.6. wird live aus Schwetzingen gesendet. Frühzeitiger Kartenerwerb ist empfohlen.
online sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen erteilt das Festspielbüro, Tel.: 07221/929-49 90
www.schwetzinger-festspiele.de
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