Schwetzinger SWR Festspiele 2015

Bühne & Klassik // Artikel vom 25.04.2015

„Altes wiederentdecken, Neues wagen, dem Nachwuchs eine Chance“ – so beschreibt sich das Festival vor den Toren Mannheims in eigenen Worten.


Dass Letzteres keine bloße Floskel ist, untermauern gleich drei Elemente der diesjährigen „Schwetzinger Festspiele“: Da wäre zum Beispiel die Hofmusik-Akademie. Die steht in der Tradition der „Mannheimer Schule“, die jugendliche Musiker schon im 18. Jahrhundert regelmäßig mit den Profis im Orchester spielen ließ. Eine Woche lang übt der studierende Nachwuchs mit DozentInnen von Rang und Namen Orchesterwerke ein; die Ergebnisse werden im Abschlusskonzert am Sa, 23.5. dem Publikum präsentiert (19.30 Uhr, Schloss, Rokokotheater).

Die Matinee-Reihe „Schwetzinger Debüt“ bietet jeden Sonntag aufstrebenden NachwuchsmusikerInnen ein Forum. Den Anfang macht Vadym Kholodenko (Klavier) am So, 26.4. (Schloss, Jagdsaal), gefolgt von den Duos Janina Ruh (Violoncello) und Boris Kusnezow (Klavier; Jagdsaal) am 3.5. sowie Caroline Goulding (Violine) und Michail Lifits (Klavier) am 10.5. im Mozartsaal. Auf das Dover Quartett am 17.5. folgt schließlich der Pianist Aaron Pilsan (24.5.), jeweils im Jagdsaal. Alle Debüts beginnen um 11 Uhr. Auch PreisträgerInnen des Münchner ARD-Musikwettbewerbs finden erneut ein Podium. Der italienische Schlagzeuger Simone Rubino gewann den Wettstreit 2014 und stellt am Mi, 6.5. Musik u.a. von Iannis Xenakis, Dave Maric, Gary Burton und aus der eigenen Feder vor (19.30 Uhr, Jagdsaal).

Auch Christel Lee (Violine), Yura Lee (Viola), Bruno Philippe (Cello) und Florian Mitrea waren in München erfolgreich – hier schließen sie sich in unterschiedlicher Kombination zusammen und spielen Werke von Mozart, Haydn, Kodály und Fauré (Mo, 25.5., 11 Uhr) sowie Beethoven, Schubert und Brahms (15 Uhr, Jagdsaal). Auch „westwärts schweift der Blick“, wo getreu diesem Motto Gäste aus England, Frankreich, Irland und Belgien aufkreuzen – so zum Beispiel der englische Kammerchor Tenebrae (Do, 21.5., 19.30 Uhr, Dom Speyer) oder das französische Trio Wanderer (Mi, 20.5., 19.30 Uhr, Mozartsaal).

Der alljährliche Opern-Kompositionsauftrag ging 2015 an den Spanier Hèctor Parra. Seine Oper „Wilde“ nach einem Libretto von Händl Klaus feiert am Fr, 22.5. ihre Uraufführung (19 Uhr, Rokokotheater). Ohne dass der Kalender ein Jubiläum verzeichnen würde, bildet sich im Programm dennoch ein Schwerpunkt um Robert Schumann – u.a. kommt seine gesamte Klavierkammermusik zur Aufführung. Diese Aufgabe übernimmt die Geigerin Antje Weithaas mit InstrumentalistInnen in einem „Mini-Festival“ von vier Konzerten an einem Wochenende (2./3.5., 15 und 20 Uhr). Und noch viel mehr gibt es zu entdecken – Altes wie Neues, Establishment und Nachwuchs. -fd

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