Speed Blind Dance

Bühne & Klassik // Artikel vom 09.01.2009

Eine Nomadin aus Kamerun, Zaphod Beeblebrox, Matratzengeschöpfe, Speed Dater und Staubsaugervertreter mit Bundeswehrgasmaske.

Die neue Produktion der Tanztribüne unter der Leitung von Margret Wolf und Hans Traut lässt eine eindrucksvolle Auswahl an Personen und Nicht-Personen auftreten. Für „Speed Blind Dance“, ein zynisches Stück Tanztheater, wurden die Inspirationen aus den verschiedensten Ecken zusammengetragen.

Sloterdijks Kritik der zynischen Vernunft spielt eine Rolle, klassisches und modernes Blind Date, die notleidenden Banker der Jetztzeit und der Meister der Kultserie „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Schon lange war ein Stück mit Ideen, Elementen und Figuren aus Douglas Adams’ fantastischem Kosmos geplant, und nun nimmt man die Herausforderung an, den Präsidenten der Galaxis mit seinen zwei Köpfen und drei Armen abzubilden – in einem T-Shirt Größe 6xxxl und gespielt von zwei Tänzern.

Die abstrusen Figuren von Douglas Adams überrennen die eingangs auftretende Nomadin und sprechen mit ihr in elend schlechten Übersetzungen aus dem Internet; auch das Phänomen des Speed Dating, des Kennenlernens in Lichtgeschwindigkeit, wird eingefügt, und Türen sind zum einen Errungenschaften der Hochkultur, zum anderen – Adams-Leser kennen die Anspielung – sehr leicht glücklich zu machen. Die Tanzszenen bilden einen Reigen, ein Panoptikum von überzeichneten Figuren, gespielten und getanzten Zynismus. -bes

Premiere: Sa, 10.1., 20 Uhr, weitere Vorstellungen: 11./17./18./24./25.1., je 20 Uhr, Scenariohalle im Tempel, Hardtstr. 37a
www.kulturzentrum-tempel.de

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