Tiyatro Diyalog im INKA-Interview
Bühne & Klassik // Artikel vom 12.12.2014
Das „Tiyatro Diyalog – Theater Dialog“ bereichert seit 1999 die Karlsruher Kulturlandschaft, versteht sich als Brückenbauer und möchte über die künstlerische Arbeit das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern.
Für INKA erzählen Lamis Klein und Rusen Kartaloglu, die gemeinsam das Theater leiten, Beate Schittenhelm über dessen Ausrichtung und das neue Stück, das im Dezember Premiere feiert.
INKA: Was ist das Besondere am Tiyatro Diyalog?
Tiyatro Diyalog: Das Theater verbindet europäische und orientalische Theaterformen wie interaktives Erzähltheater, episches Theater oder Improvisationstheater mit Tanz und Musik. Die Stücke sind mal provokant, mal erheiternd, stimmen nachdenklich und laden durch ihren interaktiven Charakter zum Mitgestalten ein.
INKA: Wie setzt sich denn das Publikum zusammen?
Tiyatro Diyalog: Das Publikum ist sehr gemischt und besteht aus Menschen verschiedener Kulturen. Unsere Stücke binden das Publikum als Akteur mit ein: In der Drei-Cent-Oper beispielsweise wird ein Zuschauer spontan die Rolle des Standesbeamten übernehmen.
INKA: Ist das Theater auch politisch oder versucht es eher auf unterhaltsame Weise, Verbindungen zwischen den Kulturen herzustellen?
Tiyatro Diyalog: Inhaltlich setzen sich die Stücke durchaus mit sozialen und gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Meist sind unsere Produktionen Komödien – die Menschen sind manchmal eher bereit, Kritik mit einem Augenzwinkern in Heiterkeit verpackt anzunehmen. Das Ensemble ist auch bewusst international besetzt und es werden verschiedene Sprachen wie Arabisch, Russisch oder Türkisch verwendet.
INKA: Als neue Produktion ist „Eine badisch-migrantische Drei-Cent-Oper“ geplant. Was erwartet die Zuschauer hier?
Tiyatro Diyalog: Inspiriert von der „Bettleroper“ von John Gay, die auch für Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ Pate stand, erzählt die Liebeskomödie von der dunklen, kriminellen Seite des großstädtischen Lebens mit Korruption, Armut, Liebe und Verrat. Exemplarisch wird es in dem Stück eine türkische Mafia, eine bulgarische Bettlermafia und einen deutschen Kommissar geben. Man darf gespannt sein, wie sich das verträgt! Dazu gibt es Live-Musik von einer imposanten Band: Klezmer, türkische Musik und Balkanklänge...
Premiere: Fr, 12.12., 20.15 Uhr, auch: Sa, 13.12., 20.15 Uhr und So, 28.12., 19 Uhr, Sandkorn-Fabriktheater, Karlsruhe
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