Uraufführung des Balletts „Carmen“ von Ray Barra
Bühne & Klassik // Artikel vom 16.11.2007
Tania Tavernese sprach für INKA mit dem Choreografen.
Tania Tavernese sprach für INKA mit dem Choreografen „Der technische Standard des Karlsruher Ballettensembles ist hervorragend“, lobt Ray Barra, der sich hier am Badischen Staatstheater den langgehegten Traum erfüllt, eine „Carmen“ als abendfüllendes Handlungsballett auf die Bühne zu bringen. Der 1930 in San Francisco geborene Choreograf hat spanische Wurzeln und lebt seit über dreißig Jahren wieder in Andalusien: „Ich lebe hier genau dort, wo Carmen gelebt hat, im Roman von Mérimée sprechen sie von Orten, die exakt neben meinem Wohnort liegen.“
Barra, der 1994-96 Ballettdirektor der Deutschen Oper Berlin war, orientierte sich in seinem Libretto für die Carmen an der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée aus dem Jahre 1845. Allerdings verlegt er die Handlung in die 20er Jahre, in eine Gesellschaft rund um ein Militärcamp mit Händlern, Schmugglern, Prostituierten und Armen. Dementsprechend sind auch die Kostüme. „Ich zeige echte Menschen. Die tanzen schon auf Spitze, aber ganz frei“. Seine Carmen „wird sehr nah dran sein an einem Schauspiel mit Tanz“. Barra selbst war ein erfolgreicher Tänzer u.a. bei John Cranko in Stuttgart, bis ihm 1966 die Achillessehne gerissen ist, was seinerzeit das Aus als Tänzer bedeutete.
Seitdem ist er mit Begeisterung Choreograf und kann „die Arbeit mit dem Ensemble hier nur loben.“ Die Musik zum Ballett hat der griechische Komponist Kostis Kritsotakis aus der Partitur von Bizets Carmen in Verbindungen mit sechs Intermezzi aus seiner eigenen Feder arrangiert. Das Bühnenbild stammt von Klaus Hellenstein, mit dem Barra auch die Lichtgestaltung entwarf. „Das Licht ist sehr, sehr wichtig“, um die verschiedenen Orte und Situationen zu verdeutlichen, aber auch um die besondere Idee der Inszenierung zur Geltung zu bringen. Denn die Geschichte beginnt mit der Erschießung des Hauptdarstellers José und wird dann aus der Erinnerung seines Freundes Francois, der alles miterlebt hat, „nacherzählt“.
Dazu ist die Bühne mit je nach Licht durchsichtigen oder undurchsichtigen Wänden gestaltet, hinter und vor denen die Geschichte getanzt wird. Am Ende wie auch schon am Anfang dieser Ballett-Neuinszenierung, die von der Badischen Staatskapelle live begleitet wird, steht der Tod. Carmen stirbt bereitwillig für ihr Credo „Ich bin frei!“.
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