ZeitGenuss-Festival 2019

Bühne & Klassik // Artikel vom 24.10.2019

Johannes Kreidler gewinnt Melodien aus Aktienkursverläufen, lagert die Produktion seiner Stücke nach China und Indien aus und überfordert die Gema mit 70.200 Zitaten aus anderen Stücken in einer 33-sekündigen Komposition.

Der gebürtige Esslinger kommentiert die Gegenwart in seiner Musik und erweitert dabei die Grenzen und das Verständnis von Musik. Mit der Konzeptmusik hat er ein zeitgenössisches Genre miterfunden. So beginnt das Festival „ZeitGenuss“, bei dem Kreidler als Kurator und Haupt-Festivalkünstler in Erscheinung tritt, auch zunächst mit einer Ausstellung seiner medienkünstlerischen Arbeiten in der Fleischmarkthalle auf dem Schlachthof-Gelände (Do, 24.10., 18 Uhr). Das Festival fräst sich quer Kreidlers Schaffen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. Beim Eröffnungskonzert am 24.10. treffen seine Werke auf Stücke aus den HfM-Kompositionsklassen Hechtle und Rihm (19.30 Uhr, Hochschule für Musik, Wolfgang-Rihm-Forum).

Johannes Kreidlers Filme wie die „Split Screen Studies“ prägen den Abend des Fr, 25.10. im Substage-Café, kombiniert mit Musik von Kreidler, Samarotto, Rieks, Chen und Sardaryan (19.30 Uhr). Ob sich der Musikbegriff in der neuen Musik derzeit auflöst, darüber sprechen ExpertInnen mit dem Festivalkünstler in einem Symposium am Sa, 26.10. (14-18.30 Uhr, Schloss Gottesaue, Hörsaal). Das Ensemble Mosaik gestaltet schließlich ein Porträtkonzert (26.10., 19.30 Uhr) und das Abschlusskonzert mit Musik von Kreidler, Carola Bauckholt und Enno Poppe (So, 27.10., 18 Uhr, je Wolfgang-Rihm-Forum). Die Ausstellung ist am 25.10. (17.30-20 Uhr), 26.10. (14-20 Uhr) und 27.10. (11-17.30 Uhr) geöffnet, zur Vernissage und am 27.10. mit Performances von Kreidler und dem Duo LAB51. -fd

Do-So, 24.-27.11., Hochschule für Musik & Schlachthof-Gelände, Karlsruhe

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