The Schwarzenbach - „Farnschiffe“

Clubkultur // Artikel vom 30.03.2013

Da wird sie doch noch genannt, Annemarie, im letzten Song, oder Stück, oder so etwas Ähnlichem.

Sie, Nachname Schwarzenbach, 1942 früh verstorbene Schweizer Schriftstellerin, war den drei Musikern vom Kammerflimmer Kollektief und Autor Dietmar Dath so wichtig, um gleich das ganze gemeinsame Projekt nach ihr zu benennen. Das Album „Farnschiffe“ (Zick Zack) ist die zweite Kollaboration des Ex-„Spex“-Chefs mit den drei Karlsruher Grenzvernachlässigern zwischen Impro, Jazz und Elektronik, und es erweitert deren Musik um die Komponente Stimme – beziehungsweise Text, denn der ist hier wichtig.

Voller Metaphern und Fantasie verpackt Dath seine kleinen Geschichten über die heutige Arbeitswelt, Lohnsklaverei, den ewigen (?) Kapitalismus, aber auch Pärchenbefindlichkeiten und ein scheiterndes Model, dazu der extrem vielseitige Sound des Kollektiefs, noisig, hypnotisch, flächig, pulsierend und nie bloß illustrativ. Wahrscheinlich würden sowohl Sound als auch Text für sich funktionieren, stark genug sind sie, aber gemeinsam entsteht da ein Mehr, was man in der Art selten an die Ohren kriegt. Eine Platte zum Entdecken. -fd

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