„Kino im Blauen Salon“ Wintersemester 2025/26

Kino & Film // Artikel vom 08.12.2025

Zur Sache, Schätzchen (Foto: Deutsche Kinemathek)

Im aus Sammlungsschätzen, Schenkungen, Tauschgeschäften, Rettungen und Entdeckungen zusammengestellten HfG-Unikino-WS-Programm „Das Archiv lebt!“ geht es weiter mit May Spils bekanntestem Werk der Neuen Münchner Gruppe und zugleich erfolgreichsten Film der Schwabinger Szene.

Dem von der HfG verwahrten „Zur Sache, Schätzchen“ mit der 1968 noch unbekannten Uschi Glas (12.12.). Im filmhistorischen Kontext steht „Mit Nonchalance am Abgrund“ (Mo, 8.12., 19 Uhr), das sich dem Schaffen dieser gerne übersehenen Strömung des westdeutschen Kinos zwischen 1964 und ’72 widmet: Der deutsch-amerikanische Filmwissenschaftler Dr. Marco Abel, Professor an der University Of Nebraska-Lincoln, hat der Neuen Münchner Gruppe die erste umfassende Monografie gewidmet; im Anschluss an seine Buchvorstellung werden 35mm-Kurzfilme von Spils u.a. gezeigt, die Stil und Selbstverständnis der Bewegung exemplarisch vor Augen führen – wie Leichtigkeit, urbane Nonchalance und eine oft ironische Distanz zur Politik.

Mit dem ersten „Dogma 95“-Vertreter folgt ein Meilenstein des europäischen Kinos: Thomas Vinterbergs „Festen“ (19.12., Vorfilm: „Oh Tannenbaum“, HfG, 2008), in dem ein 60. Geburtstag zur familiären Zerreißprobe wird. Einst als zu gewagt empfunden, ist „Oldboy“ (30.1.), der opulent-düster-poetische zweite Teil von Park Chan-wooks Rache-Trilogie, heute eines der prägenden Werke der 2000er. „What Time Is It There“ (27.2.; Vorfilm: Kammerflimmer Kollektief – „Nachtwache, 15. September“, 2006) von Tsai Ming-liang zeigt gewichtiges taiwanesisches Arthouse-Kino; Lotte Reinigers Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (16.1.) von 1926 wird elektronisch vertont durch Synthesizer und Livecoding; das „Double Feature“ vereint Rémy Belvaux’ pechschwarze Mockumentary „Mann beißt Hund“, in der ein Serienkiller mit der Kamera begleitet wird, und Pietro Franciscis eigenwilliges Sci-Fi-B-Movie „Raumkreuzer Hydra“ (13.2.).

Außerdem läuft mit „This Is Not The End“ (Sa, 21.2.; Vorfilm: „Die HfG Wochenschau 18/4“, 2018) aus dem Jahr 2021 ein selbstreferenzieller Diplomfilm über das HfG-Kinoprojekt von Jason Stewart. -pat

Fr, 20 Uhr, HfG, Karlsruhe, Eintritt frei
www.kinoimblauensalon.de

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