Kino zwischen Krieg und Frieden
Kino & Film // Artikel vom 08.05.2014
„Die besten Jahre unseres Lebens – Kino zwischen Krieg und Frieden“ titelt das Kinemathek-Programm zu den 22. „Europäischen Kulturtagen“.
Die Auswahl umfasst zum einen Filme, die von 1914 bis in die 40er reichen und zeigen, welche Bilder sich das Kino vom Ersten Weltkrieg gemacht hat; zum anderen liegt der Fokus auf Filmen, die in Folge weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert entstanden sind und nach den Auswirkungen von Gewalterfahrung und Zivilisationsbruch fragen. Eröffnet wird das Programm im Studio 3 mit „Die große Illusion“ (Do, 8.5.) von Jean Renoir, in dem ein Offizier und ein Soldat der französischen Luftwaffe mehrfach in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten.
Historische Kurzfilme 1914 bis 18“ (Fr, 9.5.) zeigt Inszeniertes sowie Archivaufnahmen aus verschiedenen Ländern Europas. Eine Ausgrabung ist auch der von Günter Buchwald am Klavier begleitete antideutsche Propagandafilm „The Heart Of Humanity“ (So, 11.5.), der mit Erich von Stroheim in der Rolle des monströsen Herrenmenschen die Kriegserlebnisse vierer Brüder aus Kanada schildert. Und von Hollywood-Pionier Carl Laemmle wurde der mutmaßlich berühmteste Anti-Kriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ (Mi, 14.5.) produziert; die Filmwissenschaftlerin Cristina Stanca-Mustea würdigt den Deutsch-Amerikaner, der mit der Gründung von Universal-City den Grundstein für die Traumfabrik gelegt hat, vornweg in ihrem Vortrag „Zwischen den Fronten“.
Mit der titelgebenden Produktion setzt die Kinemathek ihr eigens für die 22. „Europäischen Kulturtage“ zusammengestelltes Filmprogramm „Die besten Jahre unseres Lebens“ fort. Am Fr, 16.5. läuft das 1946 von William Wyler inszenierte Porträt der Nachkriegsgesellschaft am Beispiel dreier Heimkehrer. Ein Schlüsselfilm des amerikanischen 70er-Kinos ist der mit Robert De Niro, Meryl Streep und Christopher Walken hochkarätig besetzte „Die durch die Hölle gehen“ (So, 18.5.), in dem eine Clique junger Männer durch den Vietnam-Krieg traumatisiert wird; „The Messenger – Die letzte Nachricht“ (Di, 20.5.) begleitet zwei US-Soldaten, die nach dem Irak-Krieg feststellen müssen, wie schwer die Rückkehr in eine zivile Normalität sein kann.
Das „Leben und Sterben des Colonel Blimp“ (Do, 22.5.) hinterfragt Englands moralischen Preis für den Sieg über Nazi-Deutschland und als Abschluss zu sehen gibt’s die Karlsruher Erstaufführung von Derek Jarmans „War Requiem“ (Sa, 24.5.), der das Musikstück Benjamin Brittens mit dokumentarischen und inszenierten Bildern apokalyptisch und surreal erscheinen lässt. -pat
jeweils 19 Uhr, Studio 3, Karlsruhe, Tel.: 0721/937 47 14
www.kinemathek-karlsruhe.de
WEITERE KINO & FILM-ARTIKEL
32. Pride Pictures – Queer Film Festival Karlsruhe
Kino & Film // Artikel vom 18.10.2025
Acht Tage queere Filmkultur, Austausch, Diversität, Toleranz und Empowerment haben sich die „Pride Pictures“ auf die Regenbogenfahne geschrieben.
Weiterlesen … 32. Pride Pictures – Queer Film Festival Karlsruhe„Kino im Blauen Salon“ Wintersemester 2025/26
Kino & Film // Artikel vom 10.10.2025
Das studentische Kino der Staatlichen Hochschule für Gestaltung widmet sich im Wintersemester 2025/26 den Schätzen der eigenen Filmsammlung aus Schenkungen, Tauschgeschäften, Rettungen und Entdeckungen, die das Team seit der ersten 35mm-Kopie – dem skurrilen tschechischen Western „Summer Love“ (2006) mit italienischen Untertiteln und Val Kilmer, der lediglich einen Kurzauftritt als Leiche absolviert – zusammengetragen hat.
Weiterlesen … „Kino im Blauen Salon“ Wintersemester 2025/269. Durlacher Filmwoche
Kino & Film // Artikel vom 08.10.2025
Neben der Matinee zum 70. feiernden Kultfilm „Der Hofnarr“ (So, 11 Uhr) sticht aus dem Programm der „Durlacher Filmwoche“ diesmal das 2024 achtfach „Oscar“-nominierte und fürs „Beste adaptierte Drehbuch“ ausgezeichnete Vatikan-Drama „Konklave“ (So) mit Ralph Fiennes heraus.
Weiterlesen … 9. Durlacher FilmwocheOperation Afrika – Die Jagd nach den Rohstoffen der Zukunft
Kino & Film // Artikel vom 24.09.2025
Im Kongo kaufen chinesische Händler in Kleinminen illegal Kobalt, in Namibia ist in der Wüste ein Teile eines Nationalparks bedrohenden Projekts für grünen Wasserstoff geplant und in den Mangrovenwäldern des Nigerdeltas versuchen europäische Investoren, lukrative Erdgasdeals einzufädeln.
Weiterlesen … Operation Afrika – Die Jagd nach den Rohstoffen der ZukunftUniversum-City: Das Kinofest 2025
Kino & Film // Artikel vom 13.09.2025
Mitten am Europaplatz liegt seit 1953 das inzwischen zum Kinopolis-Verbund gehörende Universum-City als eines der modernsten Karlsruher Kinos.
Weiterlesen … Universum-City: Das Kinofest 2025Das deutsche Kino: Eine Reise durch Zeit & Trends
Kino & Film // Artikel vom 01.09.2025
Das Kino in Deutschland ist mehr als nur Unterhaltung – es ist eine kulturelle Institution, die Emotionen weckt und Geschichten erzählt, die uns lange nachhallen.
Weiterlesen … Das deutsche Kino: Eine Reise durch Zeit & TrendsFilme mit Poker: Wenn Karten auf der Leinwand Geschichte schreiben
Kino & Film // Artikel vom 07.08.2025
Poker ist mehr als ein Spiel.
Weiterlesen … Filme mit Poker: Wenn Karten auf der Leinwand Geschichte schreibenVorteile & Risiken der stets verfügbaren digitalen Unterhaltung
Kino & Film // Artikel vom 01.08.2025
Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, in welchen der Gang zur Videothek am Wochenende ein Ereignis darstellte und man durch Fernsehzeitungen blätterte, um seine favorisierte Serie nicht zu verpassen?
Weiterlesen … Vorteile & Risiken der stets verfügbaren digitalen Unterhaltung27. Kurz-Film-Tour
Kino & Film // Artikel vom 31.07.2025
Die für eine „Lola“ nominierten Kandidaten des „Deutschen Kurzfilmpreises“ 2024 gehen zusammen mit ausgezeichneten Beiträgen zum 27. Mal auf deutschlandweite Kinotournee.
Weiterlesen … 27. Kurz-Film-Tour
Kommentare
Einen Kommentar schreiben