The Batman: Matt Reeves’ grimmige Darstellung macht vieles anders

Kino & Film // Artikel vom 29.04.2022

INKA Auszeichnung

In Matt Reeves’ „The Batman“ schlüpft Robert Pattinson in die Rolle von Bruce Wayne, dem dunklen Rächer.

Dabei geht der Film in dem Genre einen völlig neuen Weg ein. Wir zeigen euch, wie sich The Batman von seinen Vorgängern unterscheidet.

The Batman“ läuft momentan in Kinos in Karlsruhe, Baden, Pfalz und der Metropolregion Rhein-Neckar, dauert 176 Minuten und hat eine Altersfreigabe ab zwölf Jahren. Der Film orientiert sich an den Comics aus den 70er Jahren und zeigt einen jungen Bruce Wayne, der in der düsteren Gotham City Kriminelle jagt und zur Rechenschaft zieht. Dabei geht Batman äußerst effektiv und skrupellos vor, wodurch die Linie zwischen gut und böse schnell verschwimmt. Der Kampf gegen das Böse hat Bruce Wayne nicht nur körperlich, sondern auch psychisch gezeichnet. Hier unterscheidet sich Matt Reeves’ Batman von seinem Vorgänger Zack Snyder, welcher Ben Affleck in der Rolle von Batman filmte: Batman ist in dem neuen Film deutlich verwundbarer und begeht immer wieder Fehler. Ein direkter Treffer von einer Schrotflinte durchbricht zwar nicht seinen Anzug, macht ihn aber vorübergehend bewegungsunfähig. Ein heldenhafter Flug über die Straßen Gotham endet in einem schweren Crash.

Allerdings ist der wichtigste Aspekt von Reeves’ und Pattinsons Darstellung des dunklen Rächers, dass er geistig noch verletzlicher ist als körperlich. Dieser junge Bruce Wayne, der etwa Mitte 20 ist, hat sein Trauma über den Tod seiner Eltern noch nicht überwunden und wird als Batman vor allem von seiner Lust nach Rache getrieben. In den Vorgängerfilmen stand noch das Allgemeinwohl von Gotham im Vordergrund, was nun nur mehr eine kleine Nebenrolle spielt.

Dieser Batman ist auch nicht der Playboy, wie er in seinem Vorgänger auftritt. Er interagiert nicht mit Gothams’ Gesellschaft, wie es in „The Dark Knight“ zu sehen ist. Er ist zurückgezogen, fast nihilistisch, interessiert sich nicht für sein eigenes Leben, sein Ansehen in der Stadt, sein riesiges Vermögen oder das Wohlergehen seiner Firma.

Robert Pattinson begegnet in „The Batman“ besonders klassischen Bösewichten, wie dem Pinguin und einen bösartigen Serienmörder, der seine Identität als Riddler verschleiert. In den Vorgängerfilmen „The Batman Begins“ und „The Dark Knight Rises“ sowie „Batman vs. Superman“ kommen diese Bösewichter nicht vor. Besonders in „Batman vs. Superman“ ist das Böse eine deutlich andere Bedrohung als es in Matt Reeves Filmuniversum ist. Allerdings fügt sich der Riddler perfekt in die düstere, melancholische Darstellung von „The Batman“ ein, wodurch der Film mehr zu einem mürrischen Thriller wird.

Bei Zack Snyders’ Batman spielen zudem Gadgets eine wichtige Rolle. Diese sieht man in „The Batman“ kaum. Bruce hat es hier auf alle Straßenkriminelle abgesehen, die er finden und vermöbeln kann. Dabei verwendet er keinen Kryptonit-Speer oder irgendwelche Hightech-Waffen. Dies macht die Kämpfe aber umso brutaler, was einen Batman, der voll Rache und Hass ist, widerspiegeln soll.

„The Batman“ unterscheidet sich von seinen Vorgängern und macht vieles anders, was auch gut ist. Das Genre erhält dadurch einen besonders frischen Wind.

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