22. art Karlsruhe
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 20.02.2025
187 Galerien aus 16 Ländern spannen auf der 22. Kunstmesse „art Karlsruhe“ einen Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte.
Die ausstellenden Galerien, von denen knapp 30 Prozent aus dem näheren und weiteren Ausland anreisen, zeigen in vier Hallen das Spektrum künstlerischer Perspektiven von der Klassischen Moderne über die Konkrete Kunst und die Pop Art bis hin zur Zeitgenössischen Kunst. Es ist die erste Kunstmesse in Deutschland nach der Ermäßigung des Mehrwertsteuersatzes von 19 auf sieben Prozent – was nun wieder internationalem Standard entspricht und den deutschen Kunsthandel wettbewerbsfähig macht.
Skulpturen auf der „art Karlsruhe“
Seit Anbeginn bilden Skulpturenplätze von zehn mal zehn Metern einen Schwerpunkt auf der „art Karlsruhe“. Die großzügig angelegten Skulpturenplätze, Skulpturenspots und der Skulpturengarten im begrünten Atrium des Messegeländes fungieren dabei als markante integrale Elemente, die der Raumgebung der hohen lichtdurchfluteten Hallen dienen und Plätze der Kontemplation zwischen den Messekojen schaffen. Seit 2024 beleben Skulpturenspots auch die Hallenumgänge, vereten sind Künstler wie Andreas Blank, Christiane Erdmann oder Joachim Röderer. 2025 bespielen 18 Galerien in den Hallen 1, 2 und der dm-Arena einen der Skulpturenplätze. Ein besonders aufwendiges Skulpturenprojekt plant die Galerie Eric Mouchet aus Paris. Konstruktive Balanceakte von Jörg Wiele (Schrade, Mochental) finden sich neben Holzkonstruktionen von Stephan Wurmer (Fenna Wehlau, München) und Autoskulpturen von Stephan Rohrer (Scheffel, Bad Homburg). Aus diesen 18 Positionen wählte die Jury den Preisträger des mit 20.000 Euro dotierten „Loth Skulpturenpreises“. Galerien wie Berengo (Venedig) und Geißler-Bentler (Bonn) präsentieren weitere Bildhauerpositionen, z.B. von Ai Weiwei, Tony Cragg, Stephan Balkenhol, Erwin Wurm oder Joana Vasconcelos.
Sonderausstellung zum privaten Sammeln
Seit ihrer Gründung 2004 werden auf der „art“ in einer Sonderausstellung renommierte Sammlungen präsentiert. 2025 wird dieses Format neu gedacht. Kuratiert von SGK-Direktorin Stefanie Patruno werden 15 Werke sowie eine architektonische Intervention der Künstlerin Tamina Amadyar (geb. 1989, Foto: Ewelina Bialoszewska) aus der Privatsammlung des Frankfurter Verlegers Christoph Keller im Dialog mit Werken der Städtischen Galerie gezeigt. Keller selbst hat an der Karlsruher HfG studiert und bereits im ZKM Ausstellungen kuratiert. Für die Sonderausstellung hat er sich mit Patruno für die Präsentation der aus Kabul stammenden, seit den 90er Jahren in Deutschland lebenden Amadyar entschieden, die zwischen 2018 und ’20 als Gastprofessorin für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe lehrte. Amadyar hat sich mit ihrer einzigartigen Verbindung von Farbe, Raum und persönlichen Erinnerungen international einen Namen gemacht.
20.-23.2., Halle 3
One-Artist-Shows & Specials
Einen vertieften Einblick in das künstlerische Schaffen Einzelner ermöglichen die One-Artist-Shows mit von den Galerien ausgewählten Künstlern. Jede One-Artist-Show ist auch für den „art Karlsruhe Preis“ nominiert. Vertiefende Einblicke zu „Re-Discover“, „Re-Frame“, aber auch zu weiteren Formaten und Themen findet man in der jährlichen Gesprächsreihe „Artima art Meeting“ mit Vorträgen und Talks zu Kunstproduktion und -rezeption, Kulturpolitik oder auch Marktentwicklungen u.v.m. Auf dem Academy-Square kuratiert Elke Buhr, Chefredakteurin des „Monopol Magazins“, eine Präsentation von Absolventen der Kunstakademien in Stuttgart und Karlsruhe sowie der HfG Karlsruhe.
Neuzugänge 2025
Unter den Neuzugängen 2025 befindet sich neben Galerien aus dem Rheinland u.a. ASPN aus Leipzig, deren Galeristin Arne Linde seit diesem Jahr dem Beirat der „art“ angehört, sowie die Berliner Galerie Taubert Contemporary. Nach ihrem Debüt 2024 nehmen auch die Galerien Nanna Preußners (Hamburg) und die Galerie Schlieder (Frankfurt) wieder teil. Die aktuellsten Positionen lassen sich u.a. bei den Newcomergalerien Laetitia Gorsy aus Leipzig und Paw aus Karlsruhe entdecken; hinzu kommen Galerien aus Karlsruhe wie Meyer Riegger, Burster und Yvonne Hohner, die auch am Galerientag Karlsruhe beteiligt ist und derzeit Skupturen von Myriam Schabian zeigt. Auch das Format „Friends“ wurde erneut gut angenommen. Zehn Galerien präsentieren sich 2025 gemeinsam auf einem Stand mit einer befreundeten Galerie. Die Kölner Galerie Martin Kudlek hat die Londoner Galerie Patrick Heide eingeladen, die Davis Klemm Gallery (Wiesbaden) bringt die Micheko Galerie (München) mit und Sievi (Berlin) die ebenfalls in Berlin ansässige BBA Galerie. -rw
Do-So, 20.-23.2., 11-19 Uhr, So 11-18 Uhr, Messe Karlsruhe, Rheinstetten
www.art-karlsruhe.de
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