Aufgetischt – eine kulinarische Weltreise

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.10.2025

Clifford George, Nuu-Chah-Nulth-Künstler, Vancouver Island, 1996-2000, Schale in der Form eines Heilbutts, Holz, geschnitzt & bemalt, Foto: Melanie Meier, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Ob goldverzierte Prunkschalen, ein Trinkbecher in Schuhform oder ein „römisches Taschenmesser“ – die Ausstellung „Aufgetischt“ öffnet spannende Perspektiven auf Esskulturen aus aller Welt.

Sie geht der Frage nach, wie vielfältig und wandelbar Nahrung ist, und untersucht ihre symbolische, praktische und soziale Bedeutung in unterschiedlichen Kulturen und Epochen. Im Zentrum stehen Besonderheiten der Tafelsitten, die durch historische und zeitgenössische Objekte in einen ebenso informativen wie genussreichen Kontext gestellt werden. Mit aufwendigen Banketten und exquisitem Tafelschmuck zelebrierten die Fürstenhäuser Europas ihre Macht und vertrieben sich luxuriös die Zeit.

Bis ins 18. Jh. hatte man durchaus sein persönliches Besteck dabei – nicht selten kuriose oder kostbare Unikate. Im Barock kamen einheitliche Tafelservice in Mode, die mit der Industrialisierung schließlich zur gehobenen Massenware wurden. Handel, Eroberungszüge und Migrationsprozesse bereicherten die Speisezettel mit exotischen Früchten und Gewürzen und veränderten Sitten und Gebräuche.

Im Dialog sind ethnografische Kostbarkeiten, historische Goldschmiedekunst, zeitgenössisches Design und Objekte der Alltagskultur zu sehen – und ein „Tischlein deck dich“ als Multimedia-Installation. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit viel Hintergrundtext und zahlreichen Fotos. -rw

Vernissage: Fr, 24.10., 19 Uhr, bis 19.4.26, Schmuckmuseum Pforzheim

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