Dunkle Lebenstiefe - Grafiken von Max Klinger

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 13.02.2007

Ein kleiner Gegenstand hatte es ihm angetan. Immer wieder taucht ein Handschuh in den raffinierten Radierungen von Max Klinger auf. "Phantasien über einen gefundenen Handschuh, der Dame, die ihn verlor gewidmet" nannte der Künstler eine Druckgrafik.

Die Schwünge der Eisläufer, Licht, Schatten und Bildkomposition harmonieren auf bezaubernde Weise. Klingers Radierungen erzählen von kleinen Augenblicken, beschwören aber auch bizarre Visionen und düstere Träume. Leitthema sind die großen Menschheitsfragen: Glück, Verzweiflung, Liebe und Tod. Symbole bevölkern sein Werk ebenso wie rätselhafte Motive. Mit expressiver Strichführung, üppiger Ornamentik und malerischen Aquatintaflächen bietet seine Grafik Hochgenuss fürs Auge.

Am 17.02.2007 jährt sich der Geburtstag des Grafikers, Malers und Bildhauers Max Klinger (1857-1920) zum 150. Mal. Anlass für die Staatliche Kunsthalle dem Bewunderer von Dürer, Goya und Rembrandt eine Ausstellung mit rund 130 Blättern aus dem druckgrafischen Zyklus zu widmen. Käthe Kollwitz sagte über ihren Kollegen: "Was wir in diesen Blättern liebten, war der ungeheure Lebensdrang, die Energie des Ausdrucks. Wir wussten: Max Klinger dringt in die dunkle Lebenstiefe." - ub

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

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