Ein Jahr Ferenbalm Gurbrü Station
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 19.11.2007
Seit einem Jahr präsentiert Sebastian Baden mit seinem Zwillingsbruder Lukas thematische Gruppenausstellungen in seiner Galerie Ferenbalm Gurbrü Station.
Die beiden engagierten Galeristen arbeiten narrativ und visuell und bieten gerade auch Absolventen der hiesigen Kunstakademie, an der beide selbst studierten, ein Forum. Hinter allen Ausstellungen steckt ein Konzept, das sich auch auf die Präsentation erstreckt. Zuletzt wurden Zeichnungen auf einer transparenten Wand aus Holzpanelen gezeigt. Wie Mikadostäbe waren andere Panele am Boden geschichtet, unter baustellenartiger Palettenkonstruktion konnten „Bildromane“ entdeckt werden.
An Ideen mangelt es also nicht, manchmal aber an kaufkräftiger Laufkundschaft. „Es ist schwer, Interessenten nach Karlsruhe zu locken,“ gesteht Baden. Andererseits genießt er die Ruhe, um inhaltlich zu arbeiten. Sein Bruder absolviert derzeit zwei Jahre lang in New York einen Kuratorstudiengang, was wiederum neue Kontakte mit sich bringen wird. Im jetzt zweiten Ausstellungsjahr werden anstelle der Gruppenausstellungen jeweils zwei Künstler zu sehen sein.
Den Anfang macht das Duo Tim Ernst und Stéphane Pencréac‘h. Beide arbeiten vorwiegend im Bereich Malerei und Skulptur. Die ausgewählten Arbeiten verbindet eine spürbare Wildheit im Ausdruck, eine Gesetzlosigkeit im Sujet und die Dunkelheit der Aussage, so auch der Titel: „la nuit pense sauvage“ (die Nacht denkt wild). Tim Ernst (geb. 1977) beherrscht altmeisterlich die Malkunst, doch seine Sujets sind von heute: Martialische Studien, Erotik und die Faszination des Letalen streifen leitmotivisch durch die Arbeiten. Großformatige Szenerien, reich an mythischen Details, persiflieren das Historiengemälde, sind aber genauso leidenschaftlich im Ausdruck: Im „Chaospriester in Terminatorrüstung“ steckt eine geradezu durchtriebene Poetik.
Der Bretone Stéphane Pencréac’h (geb. 1962) verfolgt die Ironie bis zur Destruktion. Bilder von Sommer und Urlaub werden von ihm brachial zerlegt, er collagiert, übermalt und setzt Fundobjekte gezielt in die Szenen seiner Bilder: Hardcore-Ikonographie als Zerstörung der Illusion.
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