Freie Wahl? Die Formkräfte des Kunstlebens
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.11.2009
Seit Mitte 2008 bis wohl Ende 2010 wird die Nancyhalle vom Kulturbüro der Stadt in Kooperation mit Kulturpartnern bespielt.
Im Fokus stehen Projekte, die vernetzen, gesellschaftlich relevant sind, einen Karlsruher Bezug aufweisen oder sich im Experimentellen abspielen. „Freie Wahl? Die Formkräfte des Kunstlebens“ ist eine Weiterführung des Themas der „Wahlheimat“-Ausstellung: Beide greifen das Thema „Demokratie“ auf. Die KuratorInnen Christina Irrgang und Gregor Jansen haben Künstlerinnen eingeladen, die mit Karlsruhe in enger Verbindung stehen. Diese konnten sich weitere Partner für eine künstlerische Kooperation suchen.
Welche Position(en) die Künstlerinnen, die in Karlsruhe an der Kunstakademie oder der HfG studierten oder lehren, dabei wählten, war ihre „freie Wahl“. Eine neue Form des Ausstellens und des Weiterdenkens von Frauenwahlrecht – dessen 90-jähriges Jubiläum 2009 gefeiert wird – soll hier medial via Ausstellung, Lesung, Musik, Diskussionen, Theater oder Performance thematisiert werden.
So tritt die Performancekünstlerin Patrycja German in Kooperation mit Stefanie Trojan auf, während die Design-Künstlerinnen BLESS (Ines Kaag/Desiree Heiss) einen Workshop mit dem mexikanischen Architekten José Rojas anbieten. Corinne Wasmuht hat als Partner das Universal Cosmopolitan Research Project gewählt, während Marijke van Warmerdam ihrer fotografischen Arbeit eine Installation von Jessica Stockholder gegenüberstellt. Korrespondierend zu ihren Zeichnungen hat Anna Lea Hucht sich den legendären Film „Die Frau in den Dünen“ (1964) von Hiroshi Teshigahara gewählt, und Anna Kolodziejska stellt ihren Skulpturen die Literatur von Wis?awa Szymborska gegenüber.
Die Medienkünstlerin Anna Jermolaewa ist mit ihrem neuen Film „Aleksandra Wysokinska/20 Jahre danach“ vertreten und lud Annabel Lange ein, zwei Soundinstallationen beizusteuern. Sandra Meisel schließlich bildet eine Kooperation mit der Berliner Künstlerinneninitiative Der Strich mit Gästen (Bettina Allamoda, Kerstin Drechsel, Patrycja German, Annette Gödde, Marc Gröszer, Annette Hollywood, Joe Neave), letztlich den UrheberInnen des Karlsruher Projekts.
Das üppige, sehr spannende und auch musikalisch hochkarätige Rahmenprogramm legt über die Ausstellung hinaus ebenfalls einen besonderen Fokus auf weibliche Positionen in der Gesellschaft, die aus kultureller Perspektive beleuchtet werden. Impulsgebend für die Betrachtung der Wechselwirkung von Recht und Kultur waren die kulturpolitischen Schriften Marianne Webers, welche sich 1919 auch in Karlsruhe für ein aktives Frauenwahlrecht engagierte. -rowa
www.formkraefte.de
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