HfG-Rundgang 2025
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.07.2025

Der „Kiosk“ ist das Motto des alljährlich zum Ende des Sommersemesters an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe stattfindenden „Rundgangs“ mit zeitgenössischer Gestaltung, künstlerische Positionen und theoretische Reflexion.
Die große Jahresausstellung zeigt aktuelle Projekte aus sämtlichen Studiengängen und Fachgruppen – Kommunikationsdesign, Produktdesign, Medienkunst, Ausstellungsdesign & Szenografie sowie Kunstwissenschaft & Medienphilosophie. In den HfG-Lichthöfen und weiteren Präsentationsorten gibt es Einblicke in rund 100 studentische Arbeiten, darunter auch Performances, Installationen, Videos, Objekte und Texte. Der Kiosk als zentrales Motiv soll dabei Austausch, Vielfalt und spontane Begegnungen symbolisieren – ein Ort, an dem man sich trifft, verweilt und ins Gespräch kommt. Ein begleitendes Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Filmvorstellungen, Gesprächen und weiteren Formaten macht die HfG über vier Tage als lebendigen Ort für interdisziplinäre Lehre, Forschung und künstlerisches Experimentieren erlebbar. „Typography 1: Characteristic Characters“ dokumentiert bspw. das Typoseminar des ersten Semesters Kommunikationsdesign mit Skizzen, Recherchen, den Typedesignprozess und die endgültigen Schriften.
Ein weiteres Projekt an der Schnittstelle zwischen Kommunikationsdesign und Kunstwissenschaften/Medienphilosophie ist „Dirty Computer“: Im gleichnamigen Seminar beschäftigten sich Studenten mit dem Bild- und Videoarchiv von Gramazio Kohler Research (ETH Zürich), das von experimentellen Anordnungen, dem Zusammenspiel zwischen Forschern, Robotik, digitaler Modellierung und dem Materialverhalten roher Baustoffe erzählt. Die Gruppe produzierte den Prototyp einer „Dirty Publication“, die Beobachtungen, spekulative Szenarien, Forschungs- und Produktionsprozesse durch Text und Bild reflektiert. „The Nest“, eine Seminarkooperation zwischen Produktdesign und dem „Living Library“-Programm des Bio Design Labs, setzt sich mit biobasierten Materialien aus der unmittelbaren Region auseinander; ein besonderer Fokus liegt auf Holz aus dem Nordschwarzwald, Hanf und invasiven Pflanzen wie dem japanischen Staudenknöterich oder Bambus. Die Studenten entwarfen hierzu eine lebensgroße, nestartige Pavillonstruktur und reflektieren so zirkuläre Wertschöpfungsketten. Des Weiteren werden zum „Rundgang“ auch die Ergebnisse des Sommersemesterworkshops „Inklusives Gestalten mit Keramik“ gezeigt; einer HfG-Koop mit den Ahoi Studios, die Menschen mit Beeinträchtigung einen Ort bieten, ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. In Tandems wurde mittels der Techniken des Modellierens, Gießens, 3D-Druckens und Brennens dialogisch keramische Formen entwickelt.
Unter den gezeigten Arbeiten befinden sich auch wieder Projekte, die für den Preis der Fördergesellschaft ZKM/HfG nominiert sind – z.B. jenes der HfG-Studentinnen Sophie Reißfelder und Luise Peschko: „Manchmal ist Schmerz ganz leise“, eine immersive, autobiografische Hörstückinstallation über den stillen Kampf mit einer schweren namenlosen Krankheit. Unter dem Vorsitz von Dr. Henning Rickmann wählt eine Jury aus hiesigen wie auswärtigen Wissenschaftlern, Künstlern und Museumsdirektoren die Arbeiten aus. Die Nominierungen (je drei Werke und Projekte pro Fachbereich) werden am Eröffnungstag begutachtet; am Abend gehen Preise und Gelder an besonders förderungswürdige Arbeiten. -pat
Vernissage: Do, 24.7., 19 Uhr, bis 27.7., HfG, Karlsruhe
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