Kinga Toth

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.10.2025

Kinga Toth (Foto: Borbala Zergi)

In Cyrano de Bergeracs Roman „L’ autre Monde“ aus dem 17. Jh. unternimmt der Protagonist eine Reise zum Mond.

Dort trifft er eine wunderliche Klientel an. Die Bewohner ernähren sich von Duft, benutzen Sonette als Zahlungsmittel und verständigen sich mithilfe von Klängen und Tönen. „Mondgesichter“ heißt das jüngste Buch der Lyrikerin und intermedialen Künstlerin Kinga Tóth. Bei ihren Auftritten inszeniert sie ihre Texte, als sei sie direkt aus de Bergeracs Roman entsprungen, klanglich und visuell in Performances und Installationen. Mit ihrer vielfältigen Vokaltechnik erschafft sie einen Chor aus Körpertönen, Texten in verschiedenen Sprachen, Maschinengeräuschen und Elementen aus Volksliedern.

Kinga Toth (geb. 1983, Ungarn) ist Sprachwissenschaftlerin, Visuell-Klang-Poetin, Illustratorin und Kulturmanagerin. Toth schreibt auf Deutsch, Ungarisch und Englisch und stellt ihre Texte in Installationen und Performances dar. Für ihre Arbeit bekam sie 2020 den „Hugo Ball Förderpreis“ und den „Bernard Heidsieck Prix“. Ihre Text-Foto-Installationen sind in Tallin, ihre grafischen Gedichte im Centre Pompidou zu finden. Eine der spannendsten Künstlerinnen der Gegenwart! In einem Song des Lyrikers Orest Skakun aus Rumänien, der lange in Karlsruhe lebte, begegnen wir dem russischen Kosmonauten Aleej Leonow, der am 18.3. 1965 als erster Mensch einen Weltraumspaziergang unternahm, er dauerte zwölf Minuten und neun Sekunden.

„Der Roboter schämt sich automatisch“ nennt Orest Skakun seinen Konzertauftritt, bei dem sein Sprechgesang – quasi als Kontrapunkt zum Digitalen – durch Einspielungen von drei Kassettendecks begleitet wird. Skakun hat neben Installationen und speziellen künstlerischen Formaten auch zahlreiche musikalische Alben veröffentlicht; das erste 2003 mit Jürgen Galli und Cécile Noel. Er lebt und arbeitet in Berlin. -rw

Fr, 24.10., 19 Uhr, Ursula Blickle Stiftung, Mühlweg 18, Kraichtal-Unteröwisheim, Eintritt frei

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