Kunstgeschmack erweitern: Artisten vom afrikanischen Kontinent entdecken
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.09.2024
Kunst gibt es in unzähligen Formen, von Malerei über Skulptur bis hin zur Performance.
Doch während europäische oder amerikanische Künstler in Europa oft gefeiert werden, bleibt die Kunst anderer Kontinente, wie der Afrikas, häufig im Schatten. Doch immer öfter treten sie nun heraus und erhalten die Bühne, die ihnen gebührt. Was die Kunst des riesigen Kontinents so besonders macht, zeigt dieser Artikel.
Seit 23.000 v. Chr. wird Kreatives geschaffen
Afrikanische Kunst reicht Tausende Jahre zurück und war in den frühen Kulturen des Kontinents tief im Alltagsleben verankert. Sie diente oft spirituellen und religiösen Zwecken und manifestierte sich in Form von Masken, Statuen oder Textilien. Zu den ältesten Zeugnissen afrikanischer Kunst gehören jedoch die Höhlenmalereien, die in der Apollo-11-Höhle in Namibia gefunden wurden. Diese Werke, die bis ins Jahr 23.000 v. Chr. datiert werden, zeigen eindrucksvolle Darstellungen von Tieren und menschlichen Figuren, die das frühe Verhältnis der Menschen zur Natur widerspiegeln.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die afrikanische Kunst weiter und wurde komplexer, ohne jedoch ihre tiefe Verwurzelung in der Tradition zu verlieren. Heute hat sie sich in die zeitgenössische Kunst integriert, die auch in Europa und Deutschland immer präsenter wird. In einer Galerie in München werden Werke von bekannten afrikanischen Künstlern wie El Anatsui und Yinka Shonibare ausgestellt. Diese moderne Kunst verbindet oft die alten Traditionen mit aktuellen Themen wie dem Schutz bedrohter Tierarten und der Umwelt in Afrika. Dadurch erhalten die Werke eine tiefere Bedeutung, die sowohl ästhetische als auch gesellschaftliche Themen anspricht.
Farben, Formen & Symbole in afrikanischen Werken
Afrikanische Kunst ist bekannt für ihre intensiven Farben und einzigartigen Formen. Diese Kunstform nutzt oft kräftige Farben wie Rot, Gelb und Blau, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch symbolisch aufgeladen sind. Rot steht bspw. häufig für das Leben und den Tod, während Blau Ruhe und Harmonie symbolisiert. Formen und Symbole, wie geometrische Muster oder Tiermotive, haben oft spirituelle oder kulturelle Bedeutungen, die tief in der afrikanischen Geschichte verwurzelt sind.
Skulpturen: Von der Vergangenheit zur Gegenwart
Skulpturen sind ein zentrales Element afrikanischer Kunst. Bereits in der Antike wurden in vielen afrikanischen Kulturen beeindruckende Statuen aus Holz oder Bronze geschaffen. Diese Skulpturen waren oft eng mit religiösen Riten verbunden oder dienten als Statussymbole. Heute schaffen zeitgenössische Künstler beeindruckende Skulpturen, die sich mit aktuellen Themen wie Umweltzerstörung oder Migration auseinandersetzen. Ein bekannter Künstler ist der Nigerianer El Anatsui, der mit recycelten Materialien Skulpturen von beeindruckender Größe erschafft.
Soziales Engagement als Besonderheit
Die Werke vom afrikanischen Kontinent sind oft eng mit sozialen und ökologischen Projekten verbunden. Viele Künstler setzen ihre Werke ein, um auf Themen wie den Schutz der Natur, den Erhalt bedrohter Tierarten oder die Unterstützung von Gemeinden aufmerksam zu machen. Künstler wie Yinka Shonibare oder Zanele Muholi nutzen ihre Kunst, um soziale Ungerechtigkeiten und politische Themen ins Licht zu rücken. Diese enge Verbindung zwischen Kunst und sozialem Engagement ist ein besonderes Merkmal der Kunstszene in Afrika.
Im Vergleich dazu ist die Kunst in Europa und Deutschland häufig weniger direkt mit sozialen Projekten verbunden. Zwar gibt es auch hier Künstler, die sich für gesellschaftliche Themen einsetzen, doch meist steht die ästhetische und persönliche Ausdruckskraft im Vordergrund. Soziale Engagements werden in Europa oft über separate Initiativen oder Stiftungen abgewickelt und nicht zwangsläufig durch die Kunstwerke selbst vermittelt.
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