Markus Lüpertz – Kunst, die im Wege steht
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 11.05.2017
Federn, Flügel, Störche.
Ein ungewohnter Anblick, so viel Malerei im ZKM-Medienmuseum. Obwohl klassischere museale Ausstellungen meist im MNK Museum für Neue Kunst realisiert werden, öffnet sich der Lichthof 8+9 mit der Ausstellung zu Markus Lüpertz auch einmal spannungsgelandenen Gemälden und voluminösen Skulpturen. Die zwischen Abstraktion und Realismus aufgespannten, meist großformatigen Werke werden in den riesigen Hallen theatral präsentiert. So steht der Betrachter zwischen „Angst im Walde“ und „Gegen Abend besetzen Störche Lüpolis“ auf weiter Flur.
Auf ein Labyrinth aus Raumteilern wird verzichtet, der Lichthof bleibt eine luftige imposante Halle und ermöglicht einen Rundumblick in die Nischen der durch Säulen rythmisierten „Seitenschiffe“. Die Präsentation wirkt feierlich, vor allem auch durch die reduzierte und präzise Beleuchtung. Das Motiv des Todes findet sich in Schädeln, Kriegsschauplätzen und antiken Sagen wieder. Ikarus kommt auch bei Lüpertz nicht besser weg und lässt im 33-teiligen Dädalus-Zyklus jede Menge Federn. Das Herzstück der Ausstellung ist ein tonnenschwerer Koloss aus Steinguss, dessen einzelne Gliedmaßen in Hellgrau und einem Hauch von zartem Pastell auf Paletten aufgebockt schachbrettartig arrangiert sind.
Es handelt sich um Merkur, dessen Kopf trotz zerborstenem Körper friedlich auf der Seite liegt, die Flügelchen an Helm und Schenkeln sind noch zu erkennen. Aus den Nischen blicken frontal die Porträts der „Männer ohne Frauen“, kunstvolle Druckstöcke aus der Reihe „Parsifal“. Doch auch hier winkt der Tod von beiden Seiten, denn am Stirnende ragt die zum ersten Mal ausgestellte Vorzeichnung „Krematorium“ pyramidenförmig auf 8 x 14 Meter empor, das andere Ende schließt ein Halbrund aus Terrakottareliefs, die freigelegten Gräbern gleichen. Es sind die ganz großen Themen, die in überdimensionalen Werken in einem noch größeren Raum stehen und damit ihre ganze plastische Wirkung entfalten können. -hub
bis 20.8., ZKM, Karlsruhe
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