Offene Horizonte

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 19.09.2025

Mit rund 30 ausgewählten Kunstwerken aus der Sammlung Schaufler macht die Ausstellung die landschaftliche Trennlinie zwischen Himmel und Erde zum Thema und zeigt zugleich, wie Kunst – im übertragenen Sinne – den Horizont öffnet und neue Perspektiven schafft.

Gemälde, Fotografische Arbeiten und Skulpturen werden gezeigt. Der Blick in die Weite der Natur ist in der Kunst häufig auch Sinnbild für die menschliche Sehnsucht und Ausdruck des Erhabenen. Donald Baechler konterkariert dies, wenn er für Wienerwald die einfachen Umrisse eines Gebirges im Stil einer Kinderzeichnung einfängt. In zwei Arbeiten von Antonio Calderara ist die Horizontlinie zwar stark abstrahiert, doch noch konkret zu sehen.

Vor Not Vitals Bronzeskulptur „Sky“, einem in die Höhe ragenden Ast, und bei Roni Horns Glasskulptur „Deeps And Skies“ entsteht eine Vorstellung der Landschaft mit weitem Himmel. Sigmar Polke gibt in seinem Werk „Bild“ den Blick frei auf die hölzerne Unterkonstruktion des transparenten Bildträgers und regt dazu an, über das Wesen der Malerei nachzudenken. Mehrdeutigkeit, Interpretationsoffenheit, Ambivalenz – Eigenschaften der Kunst, die vor Augen führen, dass nicht nur Antworten, sondern Fragen zentral sind. Diese Erfahrung vermittelt auch Robert Longo mit seiner über fünf Meter breiten Kohlezeichnung „Ohne Titel (Dark Chapel)“ und der Blick in den „Sternenhimmel“ von Thomas Ruff.

Die Sammler Peter Schaufler und Christiane Schaufler-Münch schätzten an der Kunst vor allem, dass sie zum Nachdenken anregt. Zehn Jahre nach dem Tod des Sammlers und wenige Monate, nachdem auch Schaufler-Münch im Alter von 90 Jahren starb, würdigt diese Ausstellung auch das Sammlerpaar. -rw

bis 21.6.26, Schauwerk Sindelfingen

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