Pest oder Cholera

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 14.11.2025

Marijana Bühler – „Ende der Demokratie“, Wollen/Pappwabenkarton/Epoxidharz

Pest oder Cholera – die Redewendung klingt nach medizinischer Katastrophe, meint aber weit mehr.

Die Wahl zwischen zwei Übeln, zwischen schlechten und noch schlechteren Optionen. Die Ausstellung „Pest oder Cholera“ nimmt dieses Sinnbild zum Ausgangspunkt, um seine kulturellen, politischen und künstlerischen Dimensionen sichtbar zu machen. In der Bildenden Kunst taucht vor allem die Pest seit langem als Personifikationen von Bedrohung, Strafe und Vergänglichkeit auf. Von apokalyptischen Darstellungen des Mittelalters über allegorische Kupferstiche bis hin zu modernen Interpretationen lässt sich verfolgen, wie Künstler Epidemien als Chiffren für kollektive Ängste oder moralische oder gesellschaftliche Fragen genutzt haben.

Das Sprichwort hat sich längst in den politischen Sprachgebrauch eingeschrieben. Die Ausstellung verbindet das Thema mit heutigen Problemfeldern: Klimakrise, geopolitische Konflikte, Migration, digitale Transformation. Künstlerische Positionen zeigen, wie alte Bilderwelten mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Zwickmühlen verschmelzen – oft mit satirischem Biss, der die Schwere des Themas in überraschende Leichtigkeit überführt. -rw

Vernissage: Fr, 14.11., 19 Uhr, bis 29.11., Sa 10-14 Uhr, Zettzwo Produzentengalerie, Karlsruhe

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