The Story That Never Ends
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 04.04.2025

Mit der Ausstellung „The Story That Never Ends“ gibt das ZKM einen umfassenden Einblick in die eigene Medienkunstsammlung, die mit ca. 12.000 Werken zu den größten und bedeutendsten der Welt gehört.
Die Ausstellung erzählt nicht nur von den miteinander verwobenen Geschichten von Kunst und Technologie, sondern auch von den Herausforderungen, die die schnelllebigen technologischen Medien für Museen weltweit mit sich bringen. „Die Geschichte, die niemals endet“ spielt nicht nur auf die künstlerische Entwicklung, sondern auch auf die Herausforderungen an, mit denen Museen konfrontiert sind, die Medienkunstwerke sammeln: Technische Geräte sind nicht für die Ewigkeit gemacht, Datenträger zerfallen, Softwarestandards sind rasch überholt und Medienformate nach wenigen Jahren nicht mehr lesbar.
Medienkunst muss also ständig von Restauratoren überwacht und technisch aktualisiert werden. Das ZKM verfügt über eine international anerkannte Expertise in der Konservierung und Restaurierung von Medienkunst. Da diese Arbeiten jedoch vornehmlich im Verborgenen geschehen, wird in der Ausstellung ein radikaler Schnitt gemacht: Die Entscheidung, welche Schlüsselwerke aus der Sammlung gezeigt werden, wurde den Restauratoren des ZKM anvertraut. Sie bringen so verborgene Schätze ans Licht, die aufgrund von aufwendigen Erhaltungsmaßnahmen z.T. seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich sichtbar waren. Die Geschichte der Medienkunst von den 50er Jahren bis heute wird so auch zu einer Kunst- und Technikgeschichte des 20. und 21. Jh.
Mit etwa 100 Arbeiten zeichnet „The Story That Never Ends“ die Entwicklungslinien der apparativen Künste und ihre Öffnung zu den Kategorien Raum, Zeit und Bewegung sowie Interaktion und Partizipation nach – wie etwa Marie-Jo Lafontaines monumentale Videoskulptur „Les larmes d’acier“ (1987), mit der sie ironisch die komplexen Begriffskonstellationen „Mann, Maschine, Macht und Sexualität“ paradigmatisch dekonstruiert, Bill Violas Video-Klang-Installation „Stations“ (1994), die zentrale Aspekte seines künstlerischen Schaffens wie grundlegende Themen menschlichen Daseins vereint oder Jeffrey Shaws „Virtual Sculpture“ (1981), die für frühe Experimente der Augmented Reality stehen. Gleichzeitig macht die Ausstellung auch den sozial- und gesellschaftspolitischen Rahmen, in dem die Werke entstanden sind, nachvollziehbar.
Feministische Arbeiten früher (Medienkunst-)Pionierinnen, wie Pezoldo (aka Friederike Pezold), Lynn Hershman, Kirsten Geisler oder Rebecca Horn sind hier ebenso zu nennen wie Arbeiten, die die Auswirkungen der Massenmedien wie TV (Nam June Paik, Wolf Vostell), die Verbindung zwischen Technologie und Militär, Grenzen, Überwachung oder Gewalt im digitalen Raum (Paul Garrin, Hanna Haaslahti, David Rokeby) oder natürliche Ökosysteme (Justine Emard, Claudia González Godoy) reflektieren. -rw
Vernissage: Fr, 4.4., 18 Uhr, bis 20.9.26, ZKM-Lichthof 1+2, Karlsruhe
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