Tonangebend – Starke Frauen und ihre Kunst 1918-1945

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 03.02.2023

Wandmaske, Entwurf: Ilse Hohenreuther, Ausführung: Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe, entworfen 1929, hergestellt bis 1935, Badisches Landesmuseum, Foto: Peter Gaul

Das Ende des Ersten Weltkrieges markiert einen Epochenwechsel.

Die erste demokratische Verfassung wurde auf den Weg gebracht, das Frauenwahlrecht eingeführt – und auch der lang ersehnte unbeschränkte Zugang zur Ausbildung für Frauen. Als Gropius 1919 das Bauhaus eröffnete, fasste er zusammen: „Keine Unterschiede zwischen dem schönen und starken Geschlecht. Absolute Gleichberechtigung.“ Hungrig nach kreativer Tätigkeit schrieben sich überraschenderweise mehr Frauen als Männer ein. Die Ausstellung „Tonangebend“ thematisiert diese Umbruchszeit: Den Frauen standen neue künstlerische Möglichkeiten zur Verfügung, aber sie wurden weiter durch die alten Normen ausgebremst. Anhand von zehn Keramikerinnen wird das weibliche Ringen um Selbständigkeit illustriert.

Dabei werden nicht nur berühmte Künstlerinnen wie Eva Zeisel, Margarete Heymann-Loebenstein, Marguerite Friedlaender oder Else Bach vorgestellt, sondern auch solche, die nur noch in Liebhaberkreisen bekannt sind wie Ilse Hohenreuther. Neben dem Bauhaus widmet sich die Ausstellung auch weiteren wichtigen Zentren der Keramikherstellung wie den Wiener Werkstätten, der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin KPM und der Majolika-Manufaktur in Karlsruhe. -rw

3.2.-30.11.24, Mi-Sa 14-17 Uhr, So 12-17 Uhr, Keramikmuseum Staufen

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