Ulla von Brandenburg – Von Rot bis Grün, alles Gelb vergeht

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 05.12.2025

Ulla von Brandenburg – „Model I“, 2023, Wood/Oil Paint/Metal, Foto: Lea Guintrand, VG Bild-Kunst Bonn 2025

Ulla von Brandenburg verbindet Theater, Textil und Film zu begehbaren Installationen.

Die Künstlerin, die einst auch Szenografie studierte, entwickelt gerne bühnenhaft anmutende Settings aus architektonischen Versatzstücken und Vorhängen, in denen Filme, Zeichnungen, skulpturale Objekte und textile Arbeiten mit Tanz, Performance und Gesang ein komplexes Wechselspiel eingehen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Innen und Außen, Realität und Illusion. Ihre multimediale Praxis findet in raumgreifenden, ortsspezifischen Installationen ihren charakteristischen Ausdruck.

So auch in der von der Künstlerin eigens für die Präsentation im Wilhelm-Hack-Museum konzipierten Arbeit, in der die Auseinandersetzung mit den Traditionen der geometrischen Abstraktion im Fokus steht. Das Zusammenspiel von Körper und Raum, Bewegung und Wahrnehmung ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer künstlerischen Strategie. In diesem Sinne verwandelt die Künstlerin den Ausstellungsraum mit Farben und Stoffen in einen immersiven Parcours, der die Besucher in fantastisch anmutende, sinnlich erfahrbare Erlebnisräume führt und sie Teil der Inszenierung werden lässt.

Die Ausstellung präsentiert einen umfassenden Überblick aktueller Arbeiten der vergangenen fünf Jahre, die auf künstlerische Werke von Pionieren der modernen Avantgarde referieren – wie etwa die medienübergreifenden Farbmuster von Sonia Delaunay, Oskar Schlemmers Triadisches Ballett oder den Ausdruckstanz von Rudolf von Laban. Ulla von Brandenburg (geb. 1974 in Karlsruhe) studierte von 1995 bis ’98 Szenografie und Medienkunst an der hiesigen HfG, von 1998 bis 2004 Freie Kunst an der Kunstakademie in Hamburg. Seit 2016 ist sie Professorin für Malerei und Grafik an der Kunstakademie Karlsruhe, sie lebt und arbeitet bei Paris und in Karlsruhe. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Stephan Dillemuth, Astrid Ihle, Ida Soulard und René Zechlin. -rw

bis 6.4., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

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