Weniger als zehn Prozent
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 17.11.2024

„Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?“
Diese Frage stellte einst die feministische Künstlerinnengruppe Guerilla Girls und machte darauf aufmerksam, dass in vielen großen Museen Werke von Künstlerinnen stark unterrepräsentiert sind, während Frauen häufig nur als Objekte in Aktdarstellungen dienen. Obwohl es viele talentierte und bedeutende Künstlerinnen gibt, wurden sie historisch marginalisiert und ihre Kunst weniger anerkannt oder gesammelt.
Das Thema ist keinesfalls neu, denn die Benachteiligung zieht sich bereits über viele Jahrhunderte hinweg – und die Diskriminierung zeigte sich schon damals in mehreren Bereichen: vom Zugang zu Bildung und Ausbildung bis hin zu mangelnder Sichtbarkeit und Wertschätzung von Werken von Frauen. Obwohl durch Frauenbewegungen, die Veränderung der stereotypen Geschlechterrollen und den Einfluss feministischer Kunsttheorie das Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten geschärft wurde, ist das Thema zwar alt, aber immer noch aktuell.
In der städtischen Sammlung Pforzheim liegt der Anteil an weiblicher Kunst schließlich bei unter zehn Prozent. Nun widmet sich eine Ausstellung erstmals den Künstlerinnen dieser Sammlung und zeigt rund 70 Werke von etwa 40 Malerinnen, Zeichnerinnen und Bildhauerinnen, die zwischen 1900 und heute entstanden sind. Neben der künstlerischen Vielfalt stehen auch die Rahmenbedingungen im Fokus, unter denen diese Kunstwerke entstanden sind. Thematisiert werden bspw. die Lebensumstände, die Möglichkeiten für künstlerische Tätigkeit sowie die Bedeutung privater und beruflicher Netzwerke. So zeigt die Ausstellung eindrucksvoll, wie Künstlerinnen trotz schwieriger Bedingungen ihren Platz in der Kunstgeschichte erobert haben. -sab
Vernissage: So, 17.11., 17 Uhr, bis 27.7., Pforzheim Galerie
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