Werkschau Elfriede Lohse-Wächtler

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.10.2025

Lissy, 1931, Aquarell über Bleistift, Privatsammlung, Städel Museum, Frankfurt am Main

Die Malerin und Zeichnerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940) zählt mit ihrer unverwechselbaren Bildsprache zu den bedeutenden Künstlerinnen des frühen 20. Jh.

Bereits während ihres Studiums in Dresden verließ sie mit 16 Jahren das Elternhaus und sicherte sich mit Werbegrafiken, Buchillustrationen und der damals populären Batikkunst den Lebensunterhalt. Unter dem Pseudonym Nikolaus Wächtler wurde sie ab 1917 Teil der Dresdner Avantgarde. Zu ihrem Umfeld zählten Künstler wie Otto Dix und Berliner Dadaisten wie Johannes Baader und Raoul Hausmann.

1925 erlebte sie in Hamburg ihre künstlerisch produktivste und erfolgreichste Phase. Trotz wirtschaftlicher Not und Krisen – die 1929 zu einem ersten Aufenthalt in der Psychiatrie führten – entstanden Werke von großer Ausdruckskraft und Intensität, die den Alltag auf St. Pauli zeigen.

Ihr Leben endet tragisch mit Zwangseinweisung, 1940 wird sie im Rahmen der NS-„Aktion T4“ ermordet. Die Ausstellung zum 125. Geburtstag der Künstlerin wird ergänzt um Werke ihrer Zeitgenossen Dix und Felixmüller und zeigt rund 100 Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen. -rw

bis 2.11., Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn

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