Designers In Residence 2021
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.06.2021
Über 270 DesignerInnen aus aller Welt haben sich um das dreimonatige „Designers In Residence“-Stipendium beworben, das die Stadt Pforzheim seit 2016 jährlich mit der Hochschule Pforzheim und dem Design Center Ba-Wü für den Nachwuchs insbesondere aus den Bereichen Schmuck-, Mode-, Accessoire- und Industriedesign ausschreibt.
Trotz erschwerter Einreise wollten die Auserwählten Marina Aleksashina (Russland), Naama Levit (Israel/USA) und Caio Mahin (Brasilien/Portugal) ihr Stipendium auf einhelligen Wunsch in Präsenz vor Ort im Kreativzentrum Emma antreten. Im Gegensatz zum in Lissabon ansässigen Schmuckkünstler Mahin, der Anfang April einreisen konnte, nachdem Portugal nicht mehr als Mutationsgebiet eingestuft wurde, und der studierten Modedesignerin Aleksahina, die mit dem zweiten Antrag ein Visum aus Moskau herauskam, absolviert die in Jerusalem geborene Levit aufgrund der Beschränkungen ihr Stipendium in New York bei Brooklyn Metal Works, einem Anbieter von Werkstattarbeitsplätzen und Kursen für Schmuckdesigner. Daher hat sie ihr Projekt angepasst und begonnen, die Umgebung zu dokumentieren: Sand, Plastikspielzeug, Gestein, Schlüssel und andere Fundstücke, aber auch Stadtgeräusche dienen als Rohmaterial für neue Objekte, zu denen Levit Farben, Formen, Texturen und Materialien aus ihrer Heimat hinzufügt und so Substanz, Erinnerung, Wahrnehmung, Lokalität und Fremdheit vermischt, um einen Vielfalt und „Glokalisierung“ repräsentierenden „Zwischenraum“ zu schaffen.
Aleksashina beschäftigt sich mit dem Gefühl, als Kind das erste Mal auf etwas Unbekanntes aus der Erwachsenenwelt zu treffen und spielt dabei mit Beeinflussung, Rollenauferlegung, Erwartungsübertragung, Anspruch und Traumata durch Kleidung; etwa das Vermischen von Militäruniform und Karnevalskostüm. Ein neuronales Netzwerk vermengt und verzerrt Bilder spielender Kinder und Erwachsener; die dabei entstehenden (Stoff-)Drucke sind ein reines Zufallsprodukt.
Aufgewachsen als queeres Kind im Nordosten Brasiliens, ist in Mahins Schmuckstücken die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper zentral. Während des Stipendiums beschäftigt er sich mit Märchen, die nach seiner Deutung häufig gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Sexismus widerspiegeln und verfestigen können. Er möchte zeigen, wie sich diese Geschichten auf das Verhalten von Erwachsenen auswirken und gleichzeitig jenen Narrativen entgegenwirken, die nicht-normative Körper und Lebensweisen ausschließen. Hierzu schafft er Szenarien, die die Welt seines inneren Kindes darstellen. -pat
Eröffnung: Do, 24.6., 19 Uhr, bis 11.7., Emma Kreativzentrum, Pforzheim
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