Linoleum & Linolschnitt heute

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 09.07.2022

2018 endete die Ära der Linoleum-Herstellung in Bietigheim-Bissingen mit der Schließung der Deutschen Linoleum-Werke (DLW).

80 Jahre lang wurde hier Linoleum produziert, mit einer traurigen Periode der Zwangsarbeit während der NS-Zeit. Anfang des 20. Jh. stand die Produktion des ursprünglich als Bodenbelag genutzten Materials in enger Verbindung mit Kunst, Design und Architektur.

Nun wird das 85.000 Quadratmeter große Areal der DLW städtebaulich neu erschlossen. Die Künstlerin Sara F. Levin entwickelte einen Rundgang in Form eines Labors, der die Veränderung des Geländes unter archäologischen, historischen, soziologischen und visionären Gesichtspunkten erforscht.

Mit Fotos, Filmen, Interviews, Zeichnungen und Frottagen erschließt sich der bislang verborgene Stadtraum. Parallel dazu lobte die Stadt zum zwölften Mal den Grafikpreis „Linolschnitt heute“ aus, einen der wichtigsten internationalen Grafikpreise. Gezeigt werden Arbeiten von 44 internationalen KünstlerInnen, die sich beworben haben, darunter auch die drei Preisträger.

Kleinformatige Bücher, riesige bearbeitete Linoleumplatten oder Skulpturen, Schwarz-, Weiß- und Mehrfarbschnitte bis hin zu einem Trickfilm aus animierten Linolschnitten spiegeln die Vielfalt des zeitgenössischen Schaffens mit dem Material wider. -fd

Sara F. Levin – Eine Stadt verändert sich: Sa, 9.7.-6.11.; Ausstellung Grafikpreis: 9.7.-9.10., Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

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