Mack im ZKM
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.11.2023
Licht, Raum, Bewegung.
Die große, aus zehn Kapiteln bestehenden Einzelausstellung führt durch das lichtkinetische Werk des Künstlers Heinz Mack. Großformatige Installationen, die teils neu zusammengesetzt oder rekonstruiert sind, werden von kleineren Räumen flankiert, die sein Interesse an Raum, Zeit, Bewegung und – vor allem – Licht in der Tiefe ausleuchten.
Nach dem Abgang der Düsseldorfer Kunstakademie 1953 beginnt Mack mit so wenig Mitteln wie möglich, die lebensspendenden Strahlen und ihre Abwesenheit zu untersuchen. Sich vom farbigen Informel verabschiedend, schichtet er monochrome Flächen von Schwarz und Weiß übereinander. Der Rhythmus von Licht und Schatten schafft eine dynamische Struktur, die bis ins Objekthafte reicht; „Ruhe der Unruhe“. Mit der Veränderung der eigenen Position scheint sich die Farbfläche zu bewegen.
Seine frühen minimalistischen Malereien wandeln sich in monochrome Reliefs aus Alu, eingedrückt, bis sich eine Struktur bildet; nun stülpen sie sich wirklich aus der Wand heraus. Neue Möglichkeiten der Verbindung von Technik, Naturphänomenen und menschlichem Erleben suchend, beginnt Mack Kästen zu bauen, ausgestattet mit kleinen Motoren, Lampen und gemusterten Acrylgläsern. Die „Licht-Dynamos“, ca. ein mal ein Meter groß, haben eine fast meditative Wirkung: Planeten rotieren, eine Wasseroberfläche strömt auf mich zu, kleine Metallplättchen flimmern vor den Augen.
Direkt angrenzend befindet sich ein vollständig mit Silberfolie ausgekleideter Schaukasten. Aus den Augenwinkeln erscheint der Raum wie eine Felsgrotte mit vielen leuchtenden Edelsteinen. Mit der Aktivierung durch einen Schalter wird auch klar, dass „Ad Alta Potenza – 16.000 Watt“ den Namen zurecht trägt. Wie in den frühen Stunden nach einer langen Nacht erwacht das Licht (aus acht starken Scheinwerfern) und lässt die Wände und sich drehende Spiegelobjekte erstrahlen. Die Sonne geht auf und das Herz gleich mit. -sb
bis 7.4., ZKM-Lichthof 8+9, Karlsruhe
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