Ausbalancierte Pinselhiebe

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 19.01.2010

„Was sich in den Gemälden zwischen Malerei und Collage zum gemeinsamen farbigen Klang bindet, bleibt in der Zeichnung offen und ist durch die grafische Anlage strikt von der Malerei getrennt.“

„Es beginnt ein Tanzen über dem Papier, ein Konstruieren im Springen willkürlicher Tuscheplatscher, es wird zum Purzeln der Elemente als Generalbass des Bildes zwischen freien Linien, skurrilem Personal und Wortfetzen. Jäger balancierte seine Zeichen, filigranen Figurationen und derben Pinselhiebe aus der Disharmonie der Techniken ins Gleichgewicht.“

Gert Reising hat diese schönen Zeilen über die Arbeiten von Bert Jäger verfasst, er wird auch die Einführung zu der neuen Einzelausstellung in der Galerie Voegtle halten, bei der Malereien auf Papier und Fotografien zu sehen sein werden. Jäger, 1919 in Karlsruhe geboren, studierte an der hiesigen Kunstakademie und war mit Willy Kiwitz befreundet. 1968 gab er die gestische Malerei auf und widmete sich der Pop-Art.

Ein zunehmendes Augenleiden zwang ihn vorübergehend zur Aufgabe der Malerei und Hinwendung zur Fotografie, er starb 1998 in Freiburg  im Breisgau. Von seinen Fotos bestechen die intensiven schwarz-weißen Bilder aus Neapel, eine Serie mit Menschen, Häusern, Begegnungen, die dss Lebens ganze Bandbreite in einem kurzen Augenblick festhalten. -ub

Vernissage: Fr, 22.1., 18 Uhr, 22.1.-6.3., Galerie Voegtle, Karlsruhe
www.galerie-voegtle.de

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