Beeindruckende Farbakkorde

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 03.12.2008

Einen großen Meister des kleinen Formats stellt die Staatliche Kunsthalle zur Zeit vor.

Edouard Vuillard lebte in Paris, galt als zurückhaltender und ruhiger Zeitgenosse. Er malte überwiegend intime Alltagsszenen: seine Mutter oder Schwester, Freunde in ihren Stuben vor aberwitzigen Tapetenmustern. Manchmal scheint die Ornamentik der Umgebung mit den Figuren zu verschmelzen oder taucht in der Kleidung wieder auf.

Es entstanden ungewöhnlich intensive Farbakkorde, rhythmisch gegliederte Flächen und „ver-rückte“ Perspektiven. Vuillard gehörte den Nabis (hebräisch „Die Propheten“) an, deren folgenreiche Erkenntnis ihm wichtig war: „Ein Bild ist, ehe es ein Schlachtross, ein weiblicher Akt oder irgendeine Anekdote wird, in erster Linie eine in bestimmter Art mit Farben bedeckte Fläche.“

Auch die Landschaft, den Platz, an dem er wohnte, variierte er bei unterschiedlichem Wetter aus verschiedenen Perspektiven in zahlreichen Pastellzeichnungen. Ein moderner, kraftvoller Maler kann hier entdeckt werden. -ub

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