Biedermann

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 11.03.2010

Sie brechen gewohnte Ordnungen und Sichtweisen auf, arbeiten mit verschiedenen, für Bildhauer teils ungewöhnlichen Materialien und setzen sich mit klassischen und neuen Formprinzipien sowie Dynamik und Statik auseinander.

Im jüngst eröffneten Museum Biedermann widmet sich die zweite Ausstellung vier zeitgenössischen Künstlern, deren raumgreifende Arbeiten den Betrachter in Bewegung bringen. Denn alle Kunstwerke wollen umwandert und erforscht werden. Nunzio Di Stefanos bevorzugtes Material ist Holz, das er vielfältig bearbeitet und dann dem Feuer aussetzt.

Die so erzeugte Kohleschicht bricht das Licht auf besondere Weise und lässt die Oberflächen bewegter erscheinen. Reiner Seliger arbeitet mit Bruchstücken von Marmor, Kreide, Styropor oder auch Glas. Aus diesen bildet er harmonische Formen, die zugleich Fragilität und Flüchtigkeit sowie kraftvolle Präsenz und Ruhe ausstrahlen. In den Arbeiten Sebastian Kuhns sind Materialien wie Weihnachtskugeln, Kabelstränge, farbige Plexiglasscheiben oder auch ganze Türen miteinander verschränkt.

Diese erzählen von ihrer früheren Nutzung, scheinen zugleich aber von einer inneren Sprengkraft angetrieben zu sein, die sich auf den Raum überträgt. Die großen Papierarbeiten von Andreas Kocks suggerieren eine explosionsartige Bewegung. Durch feine Ein- und Ausschnitte und die Überlagerungen des Papiers befreit Kocks das Material von seiner Flächigkeit und öffnet es für die Dreidimensionalität. -ub

bis 22.8., Museum Biedermann, Donaueschingen
www.museum-biedermann.de

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